Die Tideelbe rutscht wieder ins Sauerstoffloch

Umweltverbände sehen Gewässerqualität kritisch / Neue Elbvertiefung droht Situation deutlich zu verschlechtern

Seit gestern fallen die Sauerstoffwerte der Tideelbe unter die fischkritische Grenze von 3 mg pro Liter. © Claudia Stocksieker / WWF
Seit gestern fallen die Sauerstoffwerte der Tideelbe unter die fischkritische Grenze von 3 mg pro Liter. © Claudia Stocksieker / WWF

Hamburg - Das Aktionsbündnis für eine Lebendige Tideelbe, bestehend aus BUND, NABU und WWF, schlägt Alarm: Seit gestern fallen die Sauerstoffwerte der Tideelbe unter die fischkritische Grenze von 3 mg pro Liter. Problematisch sei diese Entwicklung auch deshalb, weil die Sauerstoffwerte bereits bei Wassertemperaturen unter 20°C einbrechen, ein klarer Beleg für den gestörten Zustand der Elbe. Eine der Ursachen für diese Entwicklung sehen die Verbände in der letzten Elbvertiefung von 1999/2000.

 

Im Hinblick auf die nächste Elbvertiefung geht das Aktionsbündnis davon aus, dass weitere gravierende ökologische Probleme auftauchen werden und sich das Sauerstoffproblem nochmals verschärfen wird. Das Aktionsbündnis verweist darauf, dass sowohl der Integrierte Bewirtschaftungsplan für die Tideelbe als auch die Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie für die Tideelbe einen Sauerstoffgehalt von mindestens 6 mg/l einfordern. Nur dann sei ein guter ökologischer Zustand gesichert.

 

Von kritischen Sauerstoffwerten sind vor allem wandernde Fischarten wie Meerforelle und Lachs sowie Neunaugen betroffen. Besonders sensibel reagieren außerdem Fischeier und Larven, etwa die der Finte, in dem vom Sauerstoffloch betroffenen Elbabschnitt ihr Hauptlaichgebiet hat.

 

„Die nächste Elbvertiefung führt nach unseren Erkenntnissen dazu, dass sich die Sauerstoffsituation und damit die ökologische Gewässerqualität im anfälligsten Abschnitt der Tideelbe nochmals deutlich verschlechtern werden. Ein Grund mehr, mit unserer Klage gegen die Elbvertiefung die Einhaltung des geltenden Rechts einzufordern“, so die Verbände.

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WWF Presse-Team