Panda auf Wachstumskurs

Starker Rückhalt wie nie: WWF stellt Jahresbericht mit Rekordergebnis vor. / WWF-Vorstand Brandes: „Naturschutz und Energiewende nicht gegeneinander ausspielen.“

Uppps, das Bild fehlt!
Uppps, das Bild fehlt!

Der WWF Deutschland kann auf einen nie dagewesenen Rückhalt in der Bevölkerung bauen. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht der Umweltschutzorganisation hervor. Demnach beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr die Gesamteinnahmen auf 50,7 Mio. Euro, davon waren über 60 Prozent Zuwendungen von privaten Unterstützern. „Dem WWF stehen damit so viele Mittel für engagierte Naturschutzarbeit zur Verfügung wie niemals zuvor in seiner Geschichte. Die wachsende Unterstützung für unsere Arbeit zeigt, dass den Menschen der Schutz der Umwelt in der Währungs- und Finanzkrise immer stärker am Herzen liegt“, fasst WWF-Vorstand Eberhard Brandes zusammen. Die Arbeit des WWF haben 435.000 Förderer finanziell unterstützt. Der WWF habe, so Brandes, im vergangenen Geschäftsjahr viel erreichen können, doch die Herausforderungen würden in einer enger werdenden Welt weiter zunehmen. Die Politik forderte Brandes auf, dieser Entwicklung Rechnung zu tragen und den Natur- und Umweltschutz –  im Interesse der Menschen – wieder stärkeres Gewicht zu verleihen. Von globaler Bedeutung sei die Verhinderung eines neuen Waldschutzgesetzes in Brasilien, das große Flächen Regenwald dem Kahlschlag preisgeben und so das Weltklima weiter anheizen würde. Außerdem müsse der von der internationalen Staatengemeinschaft verabschiedete, globale Tiger-Rettungsplan umgesetzt und die Tiger-Bestandszahlen bis 2022 verdoppelt werden.

Mit Blick auf Deutschland fordert der WWF-Vorstand eine konsequente und engagiertere Umsetzung der beschlossenen Energiewende und der nationalen Biodiversitätsstrategie. Ziel müsse es sein, den Umstieg auf regenerative Energie voranzutreiben und zugleich den Naturschutz mit hoher Priorität und Nachdruck zu verfolgen. „Wer weg will von Atom und Kohle, der kann nicht gegen jedes Windrad protestieren“, sagte Brandes. „Allerdings müssen auch für Regenerative Energien an Land wie auf See, Standorte ausgewählt werden, die möglichst wenige Auswirkungen auf die Natur verursachen. Darauf wird der WWF auch in Zukunft ein Auge haben.“

Grundsätzlich verfolge der WWF den Ansatz, Probleme klar zu benennen, aber zugleich kooperativ Lösungsansätze zu erarbeiten. „Wir verhandeln mit allen Akteuren, egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft. Wir sind die Stimme der Natur und fordern ökologische Mindeststandards ein“, erklärt Eberhard Brandes die Arbeitsweise seiner Organisation. Als kritischer Partner nehme der WWF Unternehmen und Politik in die Pflicht. Das Ziel sei hierbei immer, die biologische Vielfalt zu erhalten und der Nachwelt einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Um dieses Ziel zu erreichen seien jedoch nicht nur Politik und Wirtschaft gefragt. Jeder einzelne könne seinen persönlichen, ökologischen Fußabdruck verringern. „Es ist auch unser verschwenderischer Konsum, der die Artenvielfalt und die Ökosysteme weltweit gefährdet“, mahnt Brandes.

Hintergründe WWF-Projekte 2010/11
KAZA: Das neue grenzübergreifende KAZA-Schutzgebiet im südlichen Afrika verknüpft 36 Nationalparks, Reservate und Schutzgebiete, die heute wie Inseln über fünf Staaten verteilt sind, zu einem sicheren Netz für die Natur. Unter Mithilfe des WWF und der KfW Entwicklungsbank entsteht ein 44.000 Quadratkilometer großer Megapark, das zweitgrößte Schutzgebiet der Erde. Weitere Informationen unter www.wwf.de/kaza

Jahr des Tigers: 2010, das chinesische „Jahr des Tigers“, könnte tatsächlich als Jahr der Wende in die Geschichte eingehen. Auf dem internationalen „Tiger-Gipfel“ in St. Petersburg bekennen sich Staats- und Regierungschefs  zu einem globalen Rettungsplan, um die Bestandszahlen innerhalb von zwölf Jahren zu verdoppeln. Alles andere als Zufall ist es, dass sich dieses Ziel wortgleich deckt mit der Zielsetzung der Tiger-Kampagne des WWF. Weitere Informationen unter www.wwf.de/tiger

Kongo-Becken: Im Kongo-Becken wachsen nach Amazonien die zweitgrößten zusammenhängenden Regenwälder der Erde. Die größten Bedrohungen sind die kommerzielle Holzwirtschaft, die illegale Jagd, die Ausdehnung landwirtschaftlicher Nutzflächen sowie der Bergbau. Die nach FSC-Standards bewirtschaftete Waldfläche im Kongobecken wurde auf über fünf Millionen Hektar ausgeweitet. Außerdem hat die Regierung der Demokratischen Republik Kongo (DRK) auf WWF-Initiative zugesagt, 15 Prozent des Landes – und damit zusätzliche 15 Millionen Hektar – unter Schutz zu stellen. Weitere Informationen unter www.wwf.de/kongobecken


WWF Deutschland

Der WWF Deutschland ist Teil des World Wide Fund For Nature (WWF) – einer der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt. Das globale Netzwerk des WWF ist in mehr als 100 Ländern der Erde aktiv. Weltweit wird der WWF von fast fünf Millionen Förderern unterstützt. Das Ziel: Der WWF will die weltweite Zerstörung der Natur und Umwelt stoppen und eine Zukunft gestalten, in der Mensch und Natur in Einklang miteinander leben können.

Kontakt

WWF Presse-Team