WWF kritisiert EU-Beschluss: „Fischereiminister finanzieren Überfischung weiter“

Uppps, das Bild fehlt!
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Europas Fischereiminister haben in der Nacht zu Mittwoch entschieden, die Modernisierung der EU-Fangflotte weiterhin zu subventionieren. Der WWF kritisiert den Beschluss des Ministerrates. Insbesondere die Blockadehaltung der südeuropäischen Staaten empört die Umweltschützer. Vor allem Mittelmeeranrainerstaaten hatten darauf hingewirkt, dass 15 Prozent der Europäischen Fischereiförderung bis zum Jahr 2017 für den Neubau, die Modernisierung und die Einkommensausfälle bei Stilllegung von Fischereifahrzeugen verwendet werden dürfen.

 

„Die Entscheidung der EU-Fischereiminister ist ein totaler Fehlschlag und bremst die Reform für nachhaltige Fischerei aus“, kritisiert Karoline Schacht, Fischerei-Expertin des WWF. „Damit wird wieder am Kernproblem der EU-Fischereipolitik vorbeiregiert – denn die Überkapazitäten als Treiber der Überfischung bleiben bestehen und dürfen sogar ausgebaut werden.“

 

Nach Angaben der EU-Kommission wird Europa zwischen 2003 und 2015 rund 1,3 Milliarden Euro für die Stilllegung bzw. Abwrackung von Fischereischiffen bezahlen. Im gleichen Zeitraum sank jedoch lediglich die Anzahl der Schiffe, während die effektive Fangkapazität der verkleinerten Flotte weiter anstieg. „Mit modernen Schiffen, die wenig Sprit verbrauchen, aber viel Fisch fangen können, wird man die Überfischung nicht eindämmen“, so WWF-Expertin Schacht.

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