Klimaschutz im Schritttempo

Elektromobilität © Global Warming Images / WWF-Canon
Elektromobilität © Global Warming Images / WWF-Canon

Berlin - Der WWF reagiert mit Kritik auf den gestern errungenen Kompromiss der Vertreter von EU Mitgliedsstaaten, Europaparlament und Europäischer Kommission bezüglich der Festlegung von CO2-Grenzwerten für PKW Neuwagen für das Jahr 2020 und danach. Für das Jahr 2020 wurde wie erwartet die von der Kommission anvisierte weitere Verschärfung des 2015 gültigen Grenzwertes von 130 g CO2/km auf 95g in 2020 bestätigt. Jedoch konnten die Autohersteller ihre Forderung nach so genannten „Supercredits“ für den Verkauf von Elektroautos durchsetzen. So zählt im Jahr 2020 jedes besonders sparsame Auto doppelt bei der Berechnung des durchschnittlichen CO2-Ausstoßes der Neuwagenflotte eines Herstellers. Bis zum Jahr 2022 sinkt dieser Multiplikator dann auf den Faktor 1,3. „Was als Förderung für die Elektromobilität gedacht ist, entpuppt sich de facto als Laufzeitverlängerung für Spritschlucker“ mahnte Johannes Erhard, Verkehrsexperte des WWF. Der zu erreichende Grenzwert könne durch Supercredits bis 2022 aufgeweicht werden und die Vorgabe von 95g gelte erst 2023 wirklich für alle.

 

Bedenklich sei zudem, dass man auf die frühzeitige Festlegung eines konkreten Grenzwertes für das Jahr 2025 verzichtet hat. Immerhin stelle der Beschluss eine weitere Absenkung des Grenzwertes von vier bis sechs Prozent pro Jahr bis 2025 in Aussicht. Ein genauer Vorschlag für ein verbindliches 2025-Ziel soll nun von der Kommission bis 2015 ausgearbeitet werden. „Erst ein ambitioniertes Langfristziel gibt einen klaren Anreiz für die Entwicklung und Einführung von klimafreundlichen Autos mit alternativen Antrieben“, betonte Johannes Erhard.

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