Wenn der Wolf in den Pfälzerwald kommt

DNA-Spur weist auf Wolf im Pfälzerwald hin. / WWF: Lernen mit dem Wolf zu leben.

Die Überprüfung von DNA-Spuren an einem gerissenen Reh im Pfälzerwald hat nach Informationen des zuständigen Umweltministeriums in Mainz ergeben, dass das Tier von einem Wolf gerissen wurde. Damit ist zumindest sicher, so die Einschätzung der Umweltschutzorganisation WWF, dass sich derzeit ein Wolf in Rheinland-Pfalz aufhält. Ob das Tier  nur „auf der Durchreise“ ist oder sich dauerhaft in dem Waldgebiet niederlassen wird, bliebe jedoch noch abzuwarten. Bereits 2012 war im Westerwald der erste Wolf nach über 100 Jahren in Rheinland-Pfalz nachgewiesen, kurze Zeit später jedoch illegal erschossen worden.

 

Sollte sich der Wolf dauerhaft in der Region niederlassen, wäre er nicht nur eine neue Facette in der biologischen Vielfalt des Bundeslandes, sondern zugleich auch eine Herausforderung für Nutztierhalter und Landespolitik. Vor allem Schäfer müssten nun entsprechende Schutzmaßnahmen einleiten. Laut WWF hat Rheinland-Pfalz zudem glücklicherweise die vergangenen Jahre genutzt, um einen aktuellen Managementplan aufzustellen. Dieser stelle ein wissensbasiertes System dar, welches bei Bedarf auch weiterentwickelt und an die örtlichen Gegebenheiten und Erkenntnisse angepasst werden könne.

 

Für Wanderer und die Menschen vor Ort wird sich nach WWF-Einschätzung wenig ändern: Die meisten Menschen bemerken es nicht, wenn Wölfe in ihrer Nähe sind. Selbst wenn die Tiere sich direkt an einem Wanderweg befinden, warten meist geduldig, bis die Menschen vorbeigegangen sind. Grundsätzlich sollte bei Wolfsbegegnungen, Ruhe bewahrt werden, denn wähnt sich ein Wolf entdeckt, tritt er üblicherweise die Flucht an. Auf keinen Fall sollte man die Tiere durch Futter anlocken oder ihnen nachlaufen. Hunde sollten in Wolfsgebieten nur an der Leine im Wald unterwegs sein.

 

Seit Ende der neunziger Jahre ist der Wolf wieder in Deutschland heimisch. Bis heute hat es in Deutschland seit der Rückkehr der Wölfe keinen einzigen Übergriff auf Menschen gegeben. Bei den bis zu 20.000 in Europa lebenden Wölfen gab es in den vergangenen sechzig Jahren neun tödliche Angriffe auf Menschen, zumeist von tollwütigen Tieren. In den USA, ein Land mit immerhin etwa 60.000 Wölfen, wurden im selben Zeitraum zwei tödliche Wolfsangriffe gemeldet. Zum Vergleich: Allein in Deutschland sterben jedes Jahr rund 40 Menschen an den Folgen von Bienen- und Wespenstichen.

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WWF Presse-Team