Ölleck im Amazonas

Illegale Pipeline-Nutzung: Knapp 100.000 Liter Rohöl im peruanischen Amazonas ausgelaufen

Pipeline im Amazonasgebiet (Symbolbild) © iStock / Getty Images
Pipeline im Amazonasgebiet (Symbolbild) © iStock / Getty Images

Lima/Berlin - In Peru ist am vergangenen Freitag eine Pipeline leck gelaufen, wodurch rund 600 Barrell (knapp 100.000 Liter) Rohöl ausgetreten sind. Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Datem im Nordwesten des Landes, der von dichtem Regenwald bewachsen ist. Der WWF fürchtet, dass das Öl demnächst den Fluss Marañon, die Quelle des Amazonas, erreicht, wodurch sich der ökologische Schaden noch erhöhen würde. Die langfristigen Folgen seien bislang nicht absehbar. Die Ursache für den Vorfall liegt offenbar in der illegalen Nutzung der Pipeline. Die staatliche Fördergesellschaft Petroperu hatte trotz Verbots Öl durch die marode Pipeline gepumpt, die seit 40 Jahren technisch nicht mehr angemessen überholt wurde.

 

Der WWF fordert die Ölgesellschaft auf, die entstandenen Verschmutzungen umgehend zu beheben. Neben der Natur sind auch zahlreiche indigene Völker in Gefahr, die in der Region leben. Die Umweltschützer verlangen eine vollständige Überprüfung der Infrastruktur. Die weitere Nutzung der Pipeline sei sonst nicht tragbar. „Dieser Vorfall zeigt erneut, dass vom großen Geschäft mit dem Öl nur wenige Privilegierte profitieren. Die einfache Bevölkerung geht leer aus und leidet unter den ökologischen Konsequenzen“, kritisiert Roberto Maldonado, Südamerika-Referent beim WWF Deutschland.

 

Derzeit wird auf über 40 Prozent der Fläche des peruanischen Amazonas Öl gefördert. Im Zuge des gegenwärtigen Booms rechnet der WWF mit einer Ausweitung auf bis zu 70 Prozent. Bei dem nun bekanntgewordenen Leck handelt es sich bereits um den dritten Zwischenfall in diesem Jahr an dieser Pipeline.

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WWF Presse-Team