EU-Kommission torpediert EU-Führungsanspruch in der Klimapolitik

WWF kritisiert Klimaschutzpläne der EU-Kommission

Ende fossiler Energieträger © iStock / Getty Images
Ende fossiler Energieträger © iStock / Getty Images

Den heute von der EU-Kommission vorgelegten Entwurf einer Post-Paris Klimastrategie hat der WWF mit großer Enttäuschung aufgenommen. Die EU-Kommission verkenne klar die neue Situation, die sich mit Abschluss der UN Klimakonferenz in Paris im Dezember für die EU ergebe. Der Entwurf soll Entscheidungsgrundlage für das morgige Treffen der EU-Umweltminister im Rahmen des Umweltrates sein.

 

„Das Klimaabkommen von Paris schafft eine neue Ausgangslage. Die internationale Staatengemeinschaft hat das Ende der fossilen Energieträger eingeläutet.  Nun gilt es, die bisher schwachen  EU-Klima- und Energieziele dementsprechend anzupassen.  Das in Paris erreichte Mandat für ambitionierten Klimaschutz darf von der EU nicht einfach ignoriert werden“, sagt Kristin Reißig,  Referentin Klimaschutz- und Energiepolitik des WWF Deutschland.

 

Die EU-Kommission sieht keine Notwendigkeit für eine Verschärfung des aktuell formulierten Emissionsminderungsziels von mindestens 40 Prozent bis 2030, obwohl ohne eine solche Anhebung nicht die notwendigen Anstrengungen unternommen werden die Emissionen bis 2050 um 95% zu reduzieren. Versäumt es die Kommission, eine Überprüfung des Ziels bis 2018 vorzubereiten, wäre laut WWF ein Umsteuern vor 2030 so gut wie ausgeschlossen.

 

Der WWF ruft die EU-Umweltminister auf, sich bei ihrem Treffen am Freitag für den Klimaschutz stark zu machen und sicherzustellen, dass die EU ihren Zusagen nachkommt und ein höheres Klimaziel für 2030 vorbereitet. Damit einher gingen auch große Chancen, wie hunderttausende „grüner“ Jobs, neue Investitionen in saubere Technologien und bessere Luftqualität. Untätigkeit erhöhe das Risiko eines ungebremsten Klimawandels mit den entsprechenden globalen Folgen, zudem bringe jede Verzögerung heute höhere Vermeidungs- und Anpassungskosten für die Zukunft.

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