Bahn frei für mehr Artenschutz

WWF lobt Beschlüsse der Artenschutzkonferenz CITES als Erfolg / „Für erfolgreiche Umsetzung des Schutzes ist internationale Kooperation essentiell“

Elefanten © Michael Poliza
Elefanten © Michael Poliza

Zum Ende der Internationalen Artenschutzkonferenz CITES zieht der WWF ein positives Fazit. Die Ziele des Umwelt- und Naturschutz haben sich auf breiter Flur gegen wirtschaftliche Interessen durchgesetzt. „Die Beschlüsse stellen wichtige Weichen im Kampf gegen das Artensterben. Es macht Hoffnung, dass dem Schutz der biologischen Vielfalt so oft Vorfahrt vor übermäßiger, kommerzieller Ausbeutung der Natur eingeräumt wurde. Jetzt kommt es darauf an, dass die Staaten auch bei Umsetzung und Kontrolle des Abkommens gut und effektiv zusammenarbeiten beispielsweise im Kampf gegen Wilderei oder bei Kontrolle der Hai- und Rochenfänge“, sagt Arnulf Köhncke, Artenschutzexperte des WWF, der die Konferenz in Johannesburg begleitete.

 

Elefanten zählen zu den großen Gewinnern der Konferenz. Sie stehen zwar schon lange unter Artenschutz, werden aber trotzdem durch grassierende Wilderei und lukrativen Schmuggel mit Elfenbein massiv bedroht. Der WWF begrüßt, dass Ausnahmen vom Elfenbeinhandelsverbot verhindert wurden und nationale Märkte für Elfenbein künftig stärker beschränkt werden.  „Besonders mit den neuen Richtlinien im Kampf gegen  illegalen Elfenbeinhandel existiert jetzt ein schärferes Schwert, um geschlossen  gegen die existenzbedrohende Wilderei auf Afrikas Elefanten vorzugehen. Staaten, die die Kontrollregelungen zu lax umsetzen, riskieren sogar Handelssanktionen“, so  Köhncke. 

 

Als Durchbruch wertet der WWF auch, dass der Handel mit zahlreichen Luxushölzern aus den Tropenwäldern Afrikas, Asiens und Amerikas künftig viel stärker reguliert wird. Wenn zu viele einzelne, große Bäume ihres teuren Holzes wegen gefällt werden, leidet letztlich die Artenvielfalt der tropischen Wälder insgesamt. Künftig ist der Handel mit  300 Arten Palisanderholz an strenge Auflagen gebunden. Hier wartet nach Einschätzung des WWF viel Arbeit bei der praktischen Ausgestaltung und Einhaltung der Regulierung auf die beteiligten Staaten. Gleiches gilt für das Monitoring der Fischereien auf nunmehr geschützte Hai- und Rochenarten. So dürfen alle Fuchshaie, der Seidenhai und alle Teufelsrochen künftig nur noch kontrolliert gehandelt werden. „Ein Großteil der Fänge und Beifänge wird bisher nur völlig unzureichend oder gar nicht gemeldet, hier muss jetzt erheblich nachgearbeitet werden. Aber nur so wird es möglich die Fischerei auf diese Fischarten auf ein verträgliches Maß zu regulieren“, so WWF-Experte Köhncke.

 

Einen besserer Schutz wurde aber auch für viele Arten erzielt, die weltweit als Haustiere populär sind:  Der Graupapagei, insgesamt 55 Reptilienarten – darunter der spektakulär bunte Psychedelische Felsengecko –  die oft in europäischen Haustierhandlungen enden, sind jetzt durch das Washingtoner Artenschutzabkommen stärker im Handel reguliert oder sogar mit kompletten Handelsverboten belegt.

 

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