Umfrage zu Lebensmittelverschwendung

WWF kritisiert Politik: Viele Ankündigungen, keine Taten. / Der jüngeren Generation nicht „den Schwarzen Peter in die Schuhe schieben“.

Laut einer am Montag veröffentlichten Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft werfen jüngere Menschen deutlich häufiger Lebensmittel in den Abfall als die ältere Generation. Hierzu erklärt Tanja Dräger de Teran, WWF-Referentin für Landwirtschaft:

 

„Wenn wir die gesamte Wertschöpfungskette vom Acker bis zum Teller betrachten, verschwendet Deutschland ein Drittel seiner Lebensmittel. Den Berechnungen des WWF zufolge entspricht das jährlich rund 18 Mio. Tonnen. Dem Konsumenten oder gar der jüngeren Generation dafür allein die Schuld zu geben, greift viel zu kurz. Die Verschwendung betrifft den kompletten Lebensmittelsektor – vom Produzenten über den Handel bis hin zum Endverbraucher.

 

Wir brauchen ein gesellschaftliches Umdenken und ein Bewusstsein dafür, wie wertvoll Lebensmittel sind. Die Produktion unserer Nahrung ist extrem ressourcenintensiv. Angesichts knapper werdender Ackerflächen und steigender Weltbevölkerung können wir uns diese Verschwendung nicht mehr erlauben. Die Ergebnisse zeigen, dass gerade die jüngere Generation den Wert von Lebensmitteln nicht mehr erkennt. Das muss sich wieder ändern. Es braucht keine perfekt genormten, blitzsauberen Kartoffeln genauso wenig wie XXL-Packungen im Zeitalter der Single-Haushalte. Während die Verbraucher also ihr Konsumverhalten hinterfragen müssen, sollte der Handel seine Marketingstrategien überdenken.

 

Auch die Politik ist in der Pflicht: Der WWF  fordert von der nächsten Bundesregierung eine Strategie gegen Lebensmittelverschwendung mit klaren Zielvorgaben, Zuständigkeiten und vor allem einer entsprechenden Finanzierung. Die Bildungspolitik ist gefordert, indem der Wert von Lebensmitteln und der schonende Umgang mit Ressourcen stärker an Kitas, Schulen und Universitäten gelehrt wird.“

 

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