Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat am Montag die Studie „Sozial-ökologisch ausgerichtete Konjunkturpolitik in und nach der Corona-Krise“ vorgestellt. Das Papier von vier Forschungsinstituten fordert, dass der Neustart der Wirtschaft genutzt werden muss, um die Gesellschaft klimafreundlicher und krisenfester zu machen. Die Wissenschaftler:innen geben die Richtung für Konjunkturprogramme und alle weiteren Maßnahmen zum Ankurbeln der Wirtschaft vor. Das vorgestellte Paket setzt als Herzstück des Klimaschutzes in allen Sektoren auf die Erhöhung des Ausbauziels für erneuerbare Energie auf 75 Prozent bis 2030. Der WWF Deutschland begrüßt diesen Weg, der eine Energie- und Mobilitätswende bis auf die kommunale Ebene im Blick hat. Mit den anstehenden Konjunkturprogrammen veraltete und klimaschädliche Wirtschaftsstrukturen zu festigen ist der falsche Weg.
Viviane Raddatz, Klima- und Energieexpertin beim WWF Deutschland, kommentiert:
„Die entscheidende Frage bei der Wiederbelebung der Wirtschaft ist: Wie gehen Klimaschutz und Wirtschaft zusammen gestärkt aus der Corona-Krise hervor? Die Antwort: Nur mit einem klaren Kompass, der Konjunktur- und Klimapolitik verzahnt. Dieser Kompass zeigt den Weg, auf dem sich die Gesellschaft und die Wirtschaft klimaneutral und krisenfest aufstellen können. Entscheidend ist, dass alle Maßnahmen geeignet sind, die Transformation von Energie-, Industrie und Mobilitätssektor zu beschleunigen. Dies gelingt mit einem Maßnahmenpaket, wie es Umweltministerin Schulze vorgestellt hat. Für die geplanten Konjunkturpakete der Bundesregierung ist eine solche Ausrichtung an den deutschen Klimaschutzzielen und dem European Green Deal zwingend. Sie muss Voraussetzung für die Gewährung von Konjunkturhilfen sein.“