Gute Nachrichten aus Kambodscha: Erstmals seit Jahrzehnten ist der Bestand der stark bedrohten Mekong-Delfine wieder gewachsen.

Die Zahl der Delfine wuchs innerhalb von zwei Jahren von 80 auf 92 Tiere, wie eine Zählung des WWF und der kambodschanischen Regierung auf 190 Flusskilometern zwischen Kratie in Kambodscha und den Mekongfällen in Laos ergab. „Der Anstieg der Population ist ein historischer Erfolg und könnte den Durchbruch unserer Schutzbemühungen markieren“, freut sich Kristin Meyer, Asien-Referentin beim WWF Deutschland.

Erfolgreicher Kampf gegen die illegale Fischerei

Illegale Fischerei © Thomas Cristofoletti / WWF-UK
Illegale Fischerei © Thomas Cristofoletti / WWF-UK

Entscheidend für die Delfine ist der erfolgreiche Kampf gegen illegale Fischerei. Immer wieder ertrinken Tiere in den Stellnetzen. In den letzten Jahren wurden Netze mit einer Gesamtlänge von fast 360 Kilometern aus dem Fluss geholt. Die Zahl der verendeten Delfine ist damit deutlich zurückgegangen – von neun in 2015 auf zwei in 2017.

Weibliche Mekong-Delfine haben nur alle zwei bis drei Jahre Nachwuchs. Umso wichtiger, dass in den letzten drei Jahren auch 32 Delfin-Babys geboren wurden, allein drei im Frühjahr 2018. Und es besteht begründete Hoffnung, dass sie auch überleben, da auch die Sterblichkeit der Jungtiere in den letzten Jahren stark gesunken ist.

Was der WWF macht

Zum Schutz der Delfine unterstützt der WWF Flusswächter mit Trainings und Ausrüstung. Zudem hilft der WWF bei der Gründung von Gemeindefischereien. Diese überwachen ihren Gewässerabschnitt selbst und melden illegale Fischerei. Das nützt den Delfinen, andererseits nehmen aber auch die Fischbestände zu, wovon wiederum die Gemeinden profitieren.

Problem Wasserkraft

Neben der Fischerei sind Wasserkraftanlagen die größte Bedrohung für die Delfine. Durch sie können ihre Beutefische nicht mehr zu ihren Laichplätzen schwimmen. Besonders problematisch ist der geplante Sambor-Damm. Das Mega-Bauwerk würde neben den kritischen Auswirkungen auf Delfine und Fischerei auch die Umsiedlung zehntausender Menschen erfordern und hätte durch seinen tiefgreifenden Eingriff in den Wasserhaushalt der Region dramatische Auswirkungen auf die Landwirtschaft.

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