Die ersten zehn Wisente sollen jetzt im Shahdag-Nationalpark im Norden Aserbaidschans ausgewildert werden. Weitere werden folgen. Sie kommen aus Zoos und Wildgehegen aus Belgien, Frankreich und Deutschland und werden in einer aufwendigen Reise zunächst über Land, dann auf dem Luftweg nach Aserbaidschan gebracht. Das Ganze ist Teil eines großen Wiederansiedlungsprogramms im gesamten Kaukasus.
„Auf russischer Seite konnten wir bereits dazu beitragen, dass Wisente wieder heimisch sind. Im Tseyskiy-Schutzgebiet beispielsweise freuen wir uns jedes Jahr über Nachwuchs. Die letzte Winterzählung ergab einen Wisentbestand von 83 freilebenden Tieren.“, berichtet Aurel Heidelberg vom WWF, der das Programm leitet. Er wünscht sich, dass eines Tages wieder große Herden von Wisenten durch Eurasiens Wälder ziehen. Denn die Wälder brauchen die gewaltigen Tiere.
Wisente sind als sogenannte Großpflanzenfresser unersetzlich für die Natur: „Durch ihren enormen Nahrungsbedarf nehmen Wisente Einfluss auf die Vegetation“, sagt WWF-Experte Aurel Heidelberg. „Im Wald halten sie große Flächen offen, sorgen also für Lichtungen und Sonneneinstrahlung bis zum Boden. Dies erhöht die biologische Vielfalt des Waldes.“