Nutztierhaltung wird weltweit auf 3,4 Milliarden Hektar Land betrieben. Das sind 70 Prozent der für Landwirtschaft zur Verfügung stehenden Flächen der Erde und hat damit einen sehr großen Einfluss auf unsere Ökosysteme.

Rinderhaltung ist einer der großen Verursacher von Entwaldung weltweit. Ca. 18% aller Treibhausgasemissionen werden der Viehhaltung zugeschrieben, darunter ein nicht unerheblicher Teil der Rinderhaltung. Die Emissionen entstehen vor allem durch die Entwaldung, Umwandlung von Dauergrünland in Ackerflächen, für die Fütterung sowie dem Ausstoß von Methan durch die Kühe selbst.

Round Table for Sustainable Beef: Mit allen an einem Tisch

Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, hat der WWF 2010 den „Runden Tisch Rindfleisch“ (Round Table for Sustainable Beef GRSB) ins Leben gerufen. Der Runde Tisch ist eine freiwillige, globale Plattform für alle Akteure der Rindfleischproduktion. Die Mitglieder sind auf verschiedene Weise involviert: Rinderhalter, Futtermittelhändler, Schlachthöfe, Lebensmittelhandel, Banken und Nichtregierungsorganisationen wie der WWF und Zertifizierungssysteme wie Rainforest Alliance.

Ziel: Mehr Nachhaltigkeit in der Rindfleischproduktion

Kühe in Bahia © Michel Gunther / WWF
Kühe in Bahia © Michel Gunther / WWF

Ziel des Runden Tisches ist es, mehr Nachhaltigkeit in die Rindfleischproduktion in der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen. Derzeit werden Prinzipien und Kriterien für eine nachhaltigere Produktion erarbeitet. Diese sollen als Grundlage für nationale Zertifizierungssysteme dienen. Neben ökologischen Aspekten werden auch die sozialen Rahmenbedingungen einfließen.

Um die Länderspezifika in der Rindfleischproduktion zu berücksichtigen, sollen regionale Initiativen integriert bzw. neu etabliert werden. Derzeit gibt es regionale Gesprächsrunden in Brasilien, Nordamerika und Australien.

Der WWF rät: Weniger Fleisch

Die Devise des WWF Deutschland zu Fleischkonsum bleibt davon aber unberührt: Beim Fleischeinkauf gilt es, darauf zu achten, dass weniger, aber besseres Fleisch gekauft wird. Dazu gehört grundsätzlich Fleisch, das nach den Kriterien der Bio-Anbauverbände und dem Produktionsverband Neuland hergestellt wurde, sowie sogenanntes Weidefleisch.

Der WWF setzt als Mitglied des Runden Tisches auf den kritischen Dialog mit Unternehmen aus der Rindfleischproduktion. Der Gedanke dahinter: Die am Problem Beteiligten müssen mithelfen, Lösungen zu entwickeln. Die Mitgliedschaft im GRSB allein belegt kein verantwortliches Handeln. Dennoch ist klar: Am Runden Tisch vertritt jedes Mitglied seine eigenen Interessen. Der WWF versucht dabei, möglichst viel für die Natur zu erreichen.

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