Seit es Menschen auf der Erde gibt, nutzen sie die Güter der Natur und beuten diese aus. Mit schlimmen Folgen für die Natur – und wiederum für die Menschen selbst. Doch bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu schützen, indem man den Menschen vor Ort deren Nutzung untersagt, hat bislang kaum funktioniert. Heuten wissen wir: Nur wer einen dauerhaften Nutzen aus den Naturgütern zieht, schützt sie auch – für sich und seine Nachkommen.

Handel mit bedrohten Tieren und Pflanzen

Tigerfell © WWF UK / James Morgan
Tigerfell © WWF UK / James Morgan

Die Nutzung und der Handel mit Arten und deren Produkten aus der Wildnis ist weltweit ein Milliarden-Euro-Geschäft und umfasst jährlich Millionen von gehandelten Pflanzen und Tieren. Ein Großteil dieses Handels ist mindestens regional von wirtschaftlicher Bedeutung und unterliegt internationalen und nationalen rechtlichen Naturschutz-, Jagd-, Forst- oder Fischerei-Bestimmungen.

National wird die Nutzung von Wildarten durch Gesetze zum Artenschutz, zur Jagd oder zur Fischerei geregelt. Auf internationaler Ebene haben sich die meisten Staaten auf Abkommen geeinigt, die über 33.000 Wildarten vor unkontrolliertem Handel und Übernutzung schützen. Wie beispielsweise auf das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES, welches den internationalen Handel mit bedrohten Wildtieren und Wildpflanzen reguliert. Das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD), das 1992 in Rio de Janeiro unterzeichnet wurde, führte beim Nutzen der biologischen Vielfalt den gegenseitigen Vorteilsausgleich zwischen Herkunfts- und Einfuhrländern in das internationale Recht ein. Und die Internationale Walfangkommission (IWC), welche 1946 ins Leben gerufen wurde, regelt seither Walfangquoten und den Schutz der WaleTRAFFIC ist das weltweit größte Programm zur Untersuchung, Überwachung und Dokumentation des Handels mit wildlebenden Tier- und Pflanzenarten und unterstützt seit 1976 die Aufgaben von CITES und anderer Abkommen.

Wenn Tier- oder Pflanzenarten oder deren Teile einem Lebensraum entnommen werden, spricht man von direkter Ressourcennutzung (konsumtiver Nutzung). Dazu gehören beispielsweise Jagd und Fischerei, das Abholzen von Wäldern sowie das Sammeln von Tieren und Pflanzen für Forschungszwecke, zur Heilung, Zucht oder als Hobby.

Unter indirekter Ressourcennutzung (nicht-konsumtiver Nutzung) verstehen Naturschützer etwa das Beobachten von Arten für Studien oder den Foto-Tourismus. Beide Nutzungsformen können grundsätzlich nachhaltig, also Natur schonend sein.

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