Wir sind umgezogen

WWF gewinnt Fotopreis für Nashorn-Umsiedlung per Helikopter

Mit diesem Bild gewinnt der WWF den PR-Bild-Award 2012 von news aktuell in der Kategorie NGO-Foto. © Michael Raimondo / Green Renaissance / WWF

Die Beine himmelwärts an einem Seil baumelnd, die Augen verbunden, und das Ganze mehrere hundert Meter über dem Erdboden. So sieht es aus, wenn Nashörner umziehen. Mithilfe eines Hubschraubers organisierte der WWF im November 2011 die Umsiedlung für 19 vom Aussterben bedrohte Spitzmaulnashörner in ein neues Schutzgebiet in Südafrika, um die bedrohten Tiere vor Wilderern zu retten. Für ein Foto, das während der Aktion entstand, sind die Umweltschützer nun von news aktuell mit dem PR-Bild-Award 2012 in der Kategorie NGO-Foto ausgezeichnet worden.

Laut WWF wurde die spektakuläre Technik per Helikopter gewählt, um die Rhinozerosse so kurz wie möglich der für sie gefährlichen Narkose auszusetzen. Außerdem sei ein Flug die sanftere Methode, als sie stundenlang über holprige Pisten zu transportieren. Der Umzug erfolgte nach Angaben der Umweltschützer aufgrund der sich in den letzten Jahren zuspitzenden Wilderei-Krise. Hintergrund ist die steigende illegale Nachfrage auf dem asiatischen Markt nach dem Horn der Tiere. Vor allem in der aufstrebenden vietnamesischen Elite gilt das Nashorn als Wundermittel gegen eine ganze Reihe von Krankheiten, obwohl die Substanz laut Experten keinerlei Wirkung besitzt. Die Folgen: Innerhalb des vergangenen Jahres wurden allein in Südafrika 448 Nashörner illegal getötet und damit so viele wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Unter den Opfern sind auch immer wieder Spitzmaulnashörner, deren Bestand der WWF auf nur noch 3.700 Individuen schätzt.

Der illegale Wildtierhandel gehört inzwischen zu den fünf ertragreichsten Sparten der internationalen Kriminalität und fällt damit in eine Kategorie wie Warenfälschung, Waffen-, Drogen- und Menschenhandel. Schätzungen zufolge verdienen internationale Syndikate jedes Jahr bis zu zehn Milliarden US-Dollar am Raubbau an der Natur.

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