Schampus mit Wermutstropfen

25 Jahre nach Rio: WWF fordert mehr Tempo beim Umwelt- und Klimaschutz

Christus-Statue in Rio de Janeiro mit Waldprojektion © WWF Brasilien
Christus-Statue in Rio de Janeiro mit Waldprojektion © WWF Brasilien

Berlin: Vor 25 Jahren, am 14. Juni 1992 endete in Rio de Janeiro die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung mit einem Bekenntnis der Mitgliedsstaaten zum Schutz der menschlichen Lebensgrundlagen und der Umwelt. Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz des WWF Deutschland, kommentiert das Jubiläum:

 

„In Rio hat sich die Welt auf eine nachhaltige Entwicklung eingeschworen. Der Erdgipfel war ein Epoche bildender Meilenstein und setzte Impulse für spätere Bemühungen, insbesondere für den Erhalt der Biodiversität und den Klimaschutz. Seitdem folgten weitere wichtige Schritte wie zum Beispiel internationale Initiativen zum Erhalt der Tropenwälder und zur Ausweisung von Schutzgebietsnetzen oder ein internationales Klimaschutzabkommen.

 

Konkrete Maßnahmen wurden von der Staatengemeinschaft seit Rio 1992 nur zögerlich beschritten. Was wir in den 25 Jahren seit der Rio-Konferenz erlebt haben waren große Schritte der Zerstörung und kleine Schritte der Politik. Trotz feierlicher Bekenntnisse zum Erhalt der Artenvielfalt sind die Tierbestände seit 1992 weltweit um rund 30 Prozent eingebrochen. Trotz Einigung auf den Schutz der Wälder sind über 200 Millionen Hektar Naturwälder verloren gegangen. Das entspricht etwa der sechsfachen Größe Deutschlands. Und trotz Einigkeit beim Klimaschutz hat der weltweite Ausstoß an Kohlendioxid um über 60 Prozent zugenommen.

 

Bei aller Kritik ist das Jubiläum für uns Umweltschützer ein Grund zum Feiern. Rio war ein globaler Weckruf und zeigt, dass die Staatengemeinschaft zum Wohle aller handeln kann. Nach 25 Jahren Rio ist die internationale Zusammenarbeit so wichtig wie schon lange nicht mehr. An der Menschheitsaufgabe Klimaschutz zeigt sich, dass man mit Alleingängen nicht weiterkommt, aber auch, dass der Fortschritt so schnell nicht aufzuhalten ist. Wir müssen weiter deutlich machen, dass es beim Umweltschutz um den Schutz unserer Lebensgrundlagen geht.“

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WWF Presse-Team