WWF-Statement zur Agrarministerkonferenz

Landwirtschaftsminister Schmidt darf sich nicht gegen die Interessen von Bauern und Naturschutz sperren

Kornblumen, Mohn & Bio-Wintergerste © Frank-Gottwald / WWF
Kornblumen, Mohn & Bio-Wintergerste © Frank-Gottwald / WWF

Am Freitag endete in Hannover die Agrarministerkonferenz. Dazu sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF:

 

"Der Bundesrat hat sich im März dafür ausgesprochen, dass künftig wenigstens sechs Prozent statt bisher nur 4,5 Prozent der EU-Direktzahlungen in den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums fließen. Das ist zwar immer noch zu wenig, um nachhaltige Landwirtschaft und Naturschutz im Einklang mit der wirtschaftlichen Entwicklung im ländlichen Raum zu fördern. Aber es ist ein wichtiger Schritt, wenn wir dem Artensterben auf Deutschlands Äckern Einhalt gebieten und ländliche Räume lebendig halten wollen. Von dieser Umschichtung würden vor allem kleinere und mittlere landwirtschaftliche Betriebe profitieren.

 

Umso enttäuschender ist, dass die Agrarminister auf ihrer eigenen Konferenz die Chance verpasst haben, Bundesminister Schmidt dazu in die Pflicht zu nehmen. Denn es liegt bei der Bundesregierung die Empfehlung des Bundesrates umzusetzen. Bundesminister Schmidt blockiert unterstützt von einer Mehrheit in der CDU/CSU-Fraktion des Bundestages. Die größten Umweltverbände haben bereits gemeinsam an Bundeskanzlerin Merkel geschrieben, damit sie sich für diese Umverteilung einsetzt. Die Bundeskanzlerin darf es nicht zulassen, dass die Einzelinteressen großer Agrarbetriebe Natur- und Umweltschutz im ländlichen Raum ausbremsen."

Kontakt

WWF Presse-Team