Bann auf dem Papier bringt Tod im Netz

WWF: Verlängertes Stellnetz-Verbot alleine rettet letzte Vaquita-Schweinswale nicht

Vaquita © Tom Jefferson WWF
Vaquita © Tom Jefferson WWF

Dem kleinsten Wal der Welt, dem Vaquita,  droht weiter der endgültige Artentod. Daran ändert aus Sicht des WWF auch  ein verlängertes Verbot von Stellnetzen in Golf von Mexiko, das die mexikanische Regierung gestern verkündete, nichts. Denn der bisherige Stellnetz-Bann ist laut WWF wirkungslos.

 

Stephan Lutter, Walschutzexperte beim WWF Deutschland: “Das Verbot wurde bislang schlecht überwacht und greift zu kurz. Die mexikanischen Behörden müssen  neben dem Aufstellen auch Besitz, Lagerung und Verkauf der Kiemennetze unter Strafe stellen. Denn ein paar Stellnetze weniger retten den Vaquita nicht. Sein Lebensraum muss dauerhaft frei von dieser tödlichen Falle sein.“ Stellnetze sind die einzig bekannte Bedrohung für die Tiere in ihrem Lebensraum. Die feinmaschigen Netze sind  für das Echolot der Schweinswale nicht zu orten, so dass sich die Tiere in ihnen verfangen und ersticken. Aus Sicht des WWF ist ein dauerhaftes, strikt umgesetztes Verbot ebenso nötig, wie die Förderung von alternativen, Vaquita-schonenden Fanggeräten.

 

Der Vaquita landet als ungewollter Beifang im Netz. Denn Wilderer jagen mit den Stellnetzen eigentlich den ebenfalls vom Aussterben bedrohten Totoaba-Fisch, für dessen getrocknete Schwimmblase in China astronomische Preise gezahlt werden. Die Route der Schmuggler führt von Mexiko über die USA  nach China. „Wir fordern Mexiko, China und die USA auf, diesen illegalen Handel hart zu verfolgen und zu unterbinden”, so Stephan Lutter vom WWF.

 

Der Vaquita-Schweinswal steht kurz vor der endgültigen Auslöschung durch den Menschen. Sein Bestand ist in den letzten Jahren auf nur noch 30 Exemplare geschrumpft. Allein zwischen 2015 und 2016 schrumpfte die Population um 50 Prozent. „Um das Überleben der Art zu sichern, kommt es auf jedes Tier an. Wenn wir ihn jetzt nicht entschlossen schützen, könnte der letzte Vaquita vor Jahresende in einem illegalen Fischernetz ertrinken“, so WWF-Experte Lutter.

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