Gemeinsam Europas Klima verbessern

Karlspreis für Macron/UN-Klimakonferenz endet/WWF: Merkel und Macron müssen beim Klimaschutz vorangehen

Eberhard Brandes © WWF
Eberhard Brandes © WWF

Im Kampf gegen die Klimakrise ist die gemeinsame europäische Initiative unverzichtbar. Darauf weist der WWF anlässlich der Karlspreis-Verleihung an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Aachen hin, bei der Kanzlerin Angela Merkel die Laudatio halten wird. „Macron wirbt für gemeinsames Engagement in Europa - dafür werben auch wir, besonders beim Klimaschutz. Derzeit fällt die EU noch weit hinter das zurück, was nötig wäre, um dem internationalen Klimaabkommen von Paris gerecht zu werden und der Erderhitzung Einhalt zu gebieten“, sagt Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand beim WWF Deutschland.

 

Der WWF fordert von der EU unter anderem, ihr Klimaziel für 2030 von 40 Prozent auf mindestens 55 Prozent Treibhausgasreduktion anzuheben. „Um dieses Ziel zu erreichen, ist es höchste Zeit, von der Kohle zu lassen. Ein passendes Instrument hat Macron bereits vorgeschlagen: einen gemeinsamen CO2-Mindestpreis. Die Bundeskanzlerin muss den ausgestreckten Arm Macrons endlich ergreifen. Als zwei der größten Wirtschaftskräfte Europas könnten Deutschland und Frankreich die EU beim Klimaschutz wieder nach vorne bringen“, so Brandes. Der WWF hat <link maerz ein-neues-instrument-fuer-den-kohleausstieg>in einer aktuellen Studie einen Vorschlag für einen Mindestpreis gemacht, der Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz vereint.

 

Wie weit die EU insgesamt und Deutschland im Speziellen derzeit zurückfallen, ist auch anlässlich der UN-Klimakonferenz sichtbar geworden, die ebenfalls an diesem Donnerstag nur wenige Kilometer von der Preisverleihung entfernt in Bonn endet. Dort gab es im sogenannten Talanoa-Prozess einen ersten Austausch über die Beiträge der einzelnen Länder zum Klimaschutz. „Auch wenn Deutschland hier versuchte, konstruktiv aufzutreten, kommt es mit Blick auf die Fortschritte zu Hause leider nicht gut weg“, sagt Brandes.

 

„Im einstigen Vorreiterland ist der Klimaschutz ins Stocken geraten. Wir verbrennen heute mehr Braunkohle als jedes andere Land der Welt, seit 2009 ist der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen bei uns auf konstant hohem Niveau. Hier ist die Regierung gefragt, insbesondere Frau Merkel. Auch sie wurde 2008 mit dem Karlspreis für ihren Einsatz für Europa ausgezeichnet. Ihn verdient zu haben, ganz besonders unter dem Aspekt des Klimaschutzes, sollte sie jetzt gemeinsam mit dem neuen Preisträger Macron unter Beweis stellen und sich für einen engagierteren Klimaschutz in Deutschland und der EU stark machen.“

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