Die EU als Zugpferd

Zum EU-Gipfel: WWF fordert höheren EU-Beitrag zum Klimaschutz

© WWF/LichtBlick
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Die Europäische Union muss einen höheren Beitrag zum Klimaschutz zusagen. Das fordert der WWF anlässlich des EU-Gipfels am 17. und 18. Oktober, auf dem auf Vorschlag von Ratspräsident Donald Tusk auch der Kampf gegen die Klimakrise und die Weltklimakonferenz COP24 auf der Agenda stehen. „Die EU muss beim Klimaschutz endlich aus ihrer Behäbigkeit finden: Derzeit bleibt sie weiter hinter dem zurück, was sie zum Klimaschutz beitragen muss“, sagt Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland. „Gerade erst hat der Weltklimarat IPCC mit einem Sonderbericht vor Augen geführt, wie dringend wir handeln müssen, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Die EU kann jetzt zeigen, dass Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen und so die internationalen Bemühungen voranbringen.“

 

Die EU-Umweltminister hatten sich bei ihrem letzten Treffen für die Weltklimakonferenz im Dezember in Polen auf eine offizielle Position geeinigt, die aber weit hinter dem zurückblieb, was nötig wäre. „Wieder einmal ist man mit dem EU-Beitrag zum Pariser Abkommen auf dem alten Ziel von 40 Prozent Treibhausgasreduktion bis 2030 sitzen geblieben. Richtig wären aber über 55 Prozent“, so Schäfer. Zumindest der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hatte zuletzt für eine Minderung um 55 Prozent bis 2030 und Treibhausgasneutralität bis 2050 gestimmt, bindend ist das allerdings nicht.

 

„Die Regierungschefs sollten jetzt Klarheit schaffen – und zwar im Sinne des Klimaschutzes.“ Beim sogenannten Talanoa Dialog auf der COP24 müssen sie ein Zeichen setzen, dass die EU ihren fairen Beitrag leisten wird. Denn damit eine wirkmächtige Koalition von Staaten entsteht, die damit beginnen, ihre Klimaschutzzusagen auszuweiten, braucht es die EU. „Insbesondere Deutschland muss jetzt von der Bremse gehen: Statt die EU weiter zu blockieren, sollte die Kanzlerin sich für die Menschheitsaufgabe Klimaschutz stark machen“, sagt Schäfer. Zuletzt hatte Angela Merkel die Erhöhung des EU-Klimabeitrags abgelehnt. „Wenn Deutschland und die EU so weiter machen, wird der IPCC-Bericht als Kassandraruf in die Geschichte eingehen.“

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