CITES: Besser geschützt
Die Weltartenschutzkonferenz CITES in Südafrika kam 2016 zu einem schnellen Ende, einen ganzen Tag früher als geplant, obwohl über den Status von über 5000 Arten beraten wurde. Die Ergebnisse machen Hoffnung. Der Bann des Handels mit Elfenbein und Nashorn bleibt bestehen - und dazu kamen etliche mutige Entscheidungen, um auch weniger prominente Arten strenger zu schützen, von Palisanderbäumen bis zu Psychedelischen Geckos.
Eine Auswahl:
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Fuchshai © iStock / Getty Images Fuchshai
Fuchshaie sind leicht an ihrer charakteristischen Schwanzflosse zu erkennen - der obere Teil kann fast so lang wie der übrige Körper sein. Sie sind nicht gefährlich für Menschen. Menschen sind aber gefährlich für die Fuchshaie. Weltweit gingen ihre Bestände durch die Fischerei drastisch zurück, im Mittelmeer sogar um geschätzte 99 Prozent. Alle drei Fuchshai-Arten sind gefährdet. Jetzt ist der internationale Handel mit ihnen nur noch eingeschränkt erlaubt.
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Graupapagei © iStock / Getty Images Afrikanischer Graupapagei
Der Handel mit Papageien ist ein einträgliches Geschäft. Seine enorme Sprachbegabung und Intelligenz machen den Afrikanischen Graupapagei zu einem der beliebtesten Käfigvögel. Die permanente Ausbeutung reduzierte den Graupapageien-Bestand maßgeblich.
Jetzt ist der Handel mit wild gefangenen Vögeln verboten. Gezüchtete Papageien dürfen weiterhin verkauft werden. -
Chinesische Krododilschwanzechse © iStock / Getty Images Chinesische Krododilschwanzechse
Die chinesische Krokodilschwanzechse gehört zu den seltensten Reptilienarten überhaupt. Sie gelten als Delikatesse und werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin eingesetzt. Zudem sind sie auf dem internationalen Markt als Haustiere sehr begehrt. Bisher kosten sie mit legalen Handelspapieren rund 500 Euro, doch sie werden auch auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Jetzt steht diese Echse mit einer Nullquote auf Anhang II von CITES - es dürfen also keine wild gefangenen Tiere mehr kommerziell gehandelt werden.
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Perlboot, Nautilus Perlboote
Sie sind ein lebendes Fossil: In früheren Erdzeiten gab es Perlboote in einer Fülle von Arten, heute gibt es noch sechs. Die Kopffüßler sind wie Tintenfische mit Schneckenhaus. Das ist das Problem: Sie sind vor allem durch das Sammeln der Schale gefährdet, welche als Schmuck, Dekoration oder als Einlegearbeit für Möbel verkauft wird.
Sie dürfen jetzt nur noch stark eingeschränkt international gehandelt werden, da sie nun in den Anhang II von CITES aufgenommen wurden.
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Pangolin, Schuppentier © Chloe Cipolletta / WWF Pangolin
Pangoline sind die einzigen Säugetiere, deren Körper mit harten Hornschuppen gepanzert ist – daher auch ihr zweiter Name: Schuppentiere. Ihre Einzigartigkeit hat sie schon an den Rand des Aussterbens gebracht. Denn ihre Schuppen werden in China als Medizin eingesetzt, zudem ist das Fleisch der Tiere als Delikatesse gefragt. Doch nun wurden sie in die höchste Schutzkategorie, den Anhang I, von CITES aufgenommen – die betroffenen Staaten müssen jetzt noch strengere Kontrollen und Strafen einführen.
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Psychedelischer Felsengecko © Lee Grismer / WWF Psychedelischer Felsengecko
55 Reptilienarten, die oft in europäischen Haustierhandlungen enden, sind jetzt durch das Washingtoner Artenschutzabkommen stärker im Handel reguliert oder sogar mit kompletten Handelsverboten belegt. Darunter der spektakulär bunte Psychedelische Felsengecko (der heißt wirklich so).
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Palisander, Rosenholz © naturepl.com / Nick Garbutt / WWF Palisander
Die vielen Palisanderarten sind im englischen auch unter dem Namen "rosewood" bekannt. Diese Arten werden in Asien, Afrika, Süd- und Mittelamerika in dramatischen Ausmaßen gerodet - teilweise werden sogar nationale Gesetze und CITES-Bestimmungen gezielt umgangen. Die gigantische Nachfrage in den USA, der EU und China hat diese großen Bäume mancherorts schon verschwinden lassen. Für mehr als 300 Palisanderarten gelten in Zukunft internationale Handelsbeschränkungen. Das hilft nicht nur dem Palisander, sondern generell dem Lebensraum tropischer Wald.