Verlierer des Jahres 2017
Insgesamt verbucht die Internationale Rote Liste der Weltnaturschutzunion IUCN mittlerweile rund 25.800 Tier- und Pflanzenarten als bedroht. Das ist neuer Negativrekord und betrifft fast 30 Prozent aller untersuchten Arten. Klicken Sie sich durch die traurige Liste der Arten, deren Bestand weiter unter Druck geraten ist:
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Hummel im Björn archipelago, Schweden © Ola Jennersten / WWF Schweden Die Fluginsekten
In den vergangenen 27 Jahren nahm die Gesamtmasse fliegender Insekten in Deutschland um mehr als 75 Prozent ab. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler, die Daten aus 63 deutschen Naturschutzgebieten ausgewertet haben. Der WWF warnt seit längerem vor den negativen Folgen intensiver Landwirtschaft für Bienen, Schmetterlinge und Co.
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Malaiisches Schuppentier © Stephen Hogg / WWF Malaysia Das Schuppentier
Schuppentiere sind die meistgeschmuggelten Säugetiere der Welt. Der internationale Handel mit ihnen ist seit Januar 2017 komplett verboten. Dennoch beschlagnahmen die Behörden in Afrika und Asien weiterhin tonnenweise Schuppen und hunderte ganzer Pangoline. In den vergangenen 16 Jahren wurden weltweit mehr als 1,1 Millionen Tiere illegal gehandelt. Ungezählt bleiben die Pangoline, die auf den lokalen Märkten Asiens landen.
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Afrikanische Waldelefanten © Michel Gunther / WWF Der Zentralafrikanische Waldelefant
Dramatisch ist die Situation der zentralafrikanischen Waldelefanten. Das zeigt ein 2017 veröffentlichter Wildtierzensus des WWF, der in Kamerun, der Republik Kongo, der Zentralafrikanischen Republik und Gabun durchgeführt wurde. Im Untersuchungsgebiet sank die Zahl der Waldelefanten zwischen 2008 und 2016 um 66 Prozent auf weniger als 10.000 Tiere. Hauptgrund für den Einbruch ist der illegale Elfenbeinhandel und die damit einhergehende Wilderei. Auch afrikaweit stehen die afrikanischen Elefanten unter Druck. In den letzten zehn Jahren sind dort die gesamten Elefantenbestände um mehr als 100.000 Tiere geschrumpft.
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Koala in Australien © Martin Harvey / WWF Der Koala
Einer WWF-Analyse zufolge sind in einigen Regionen Australiens seit den 1990er-Jahren 80 Prozent der Beutelbären verschwunden. Die Ursachen: Straßen- und Siedlungsbau, Waldrodung und Klimawandel. Mit der Vernichtung ganzer Eukalyptuswälder treibt man die Baumbewohner in die Flucht - und oft in den Tod. Aktuell führt die Internationale Rote Liste die Koalas daher in der Rubrik "gefährdet".
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Langschnäuziges Seepferdchen © Philipp Kanstinger / WWF Das Seepferdchen
Die Bestände der beiden einzigen Seepferdchenarten Europas sind im Mittelmeer um bis zu 30 Prozent gesunken. Handel und gezielter Fang sind verboten. Aber Seepferdchen landen als Beifang in den Fischernetzen. Überdüngung, Klimawandel und Grundschleppnetze zerstören zudem ihren Lebensraum.