Lebensraum | hauptsächlich tropische und subtropische Laubwälder |
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Geografische Verbreitung | hauptsächlich Berge und Hügel in den Grenzgebieten von Thailand, Myanmar, Südchina, Kambodscha, Laos und Vietnam |
Gefährdungsstatus | Rote Liste IUCN: "stark gefährdet", CITES: Anhang I, Im gesamten Verbreitungsgebiet sind die Tiere durch nationale Gesetze geschützt. Ihre Bejagung ist somit illegal. |
Bestandsgröße | ca. 196 Tiere (Myanmar nicht mit eingerechnet, da hier derzeit keine Daten vorliegen) |
Der Indochinesische Tiger im Steckbrief
Der große Unbekannte

Der Indochinesische Tiger ist einer der sechs überlebenden Unterarten des Tigers und lebt vorwiegend in den unwegsamen Bergwäldern der Grenzgebiete von Thailand, Myanmar, Südchina, Kambodscha, Laos und Vietnam. Die fortschreitende Lebensraumzerstörung und das Bevölkerungswachstum Südostasiens bringen die seltene Großkatze in Bedrängnis. Zugleich hat der Indochinesische Tiger gerade hier bei entsprechenden Schutzmaßnahmen gute Chancen zu Überleben: Die Unwegsamkeit des Geländes, die vergangenen Kriegsjahre und die teilweise problematische politische Situation in den einzelnen Staaten erschweren den Menschen den Zugang zu den Rückzugsgebieten der Tiger. Auf diese Weise blieben sie bis heute erhalten.
Dafür ist das Wissen über diese Unterart sehr spärlich und es gibt nur grobe Schätzungen über ihre Zahl. Wissenschaftler schätzen, dass es insgesamt knapp 200 Indochinesische Tiger gibt und der Bestand weiter abnehmen wird, wenn nicht mit Schutzmaßnahmen gegengesteuert wird. Zudem fordern Wissenschaftler und Umweltschützer die Regierungen in Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam und Myanmar immer wieder auf, nationale Tigerzählungen durchzuführen, um endlich ein klares Bild über den tatsächlichen Bestand der Indochinesischen Tiger in Südostasien zu bekommen.
Die lange Zeit des Krieges im Verbreitungsgebiet des Indochinesischen Tigers hatte sein Vorkommen bereits erheblich dezimiert. Damals wurden Tiger wegen ihrer Knochen und Felle gejagt und verkauft oder gegen Waffen getauscht. Zudem nutzten die Soldaten auch das Fleisch von Tigerbeutetieren wie Hirschen, Muntjaks und Wildschweinen, so dass den Großkatzen nur wenig Nahrung blieb. Zugleich blieb der Lebensraum weitgehend intakt. Weil Tiger genug Junge aufziehen, so dass sich ihr Bestand bei entsprechendem Schutz innerhalb relativ kurzer Zeit erholen kann, sind die Aussichten für den Schutz der seltenen Unterart durchaus gut. Aber ein starker politischer Wille und die Verantwortung der entsprechenden Behörden sind grundlegend für jeden erfolgreichen Artenschutz.
Der Indochinesische Tiger ist außerdem durch gezielte Bejagung für den Handel bedroht. Wegen der anhaltenden Nachfrage nach Tigerprodukten in der Traditionellen Asiatischen Medizin bleiben die Wilderei und der illegale Handel mit Tigerteilen immer noch ein lukratives Geschäft – trotz des höheren Risikos durch stärkere Kontrollmaßnahmen.
Die südwestlichen und nordöstlichen Trockenwälder Kambodschas gelten als die wichtigsten und wertvollsten Tigerhabitate der Region. Hier sowie im nördlichen Laos, in Thailand und Nordvietnam engagiert sich der WWF zusammen mit anderen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen im Rahmen des „Greater Mekong“-Projektes für den Schutz der Tiger. Der Ansatz des WWF ist die Verbindung von Naturschutz mit einer nachhaltigen Entwicklung der Region. Denn der Indochinesische Tiger und sein Lebensraum können auf Dauer nur dann geschützt werden, wenn wir den weiter vordringenden Menschen helfen, anstelle von Wilderei und Kahlschlag alternative Einkommensquellen zu entwickeln.
Weitere Informationen zu Tigern
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Tierporträts im WWF-Artenlexikon
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