Zum ersten Mal überhaupt wurden in unserer Gorilla-Gruppe in Dzanga-Sangha Zwillinge geboren. Mutter Malui und Vater Makumba dürften sich genauso freuen wie jeder im WWF-Programm: Seit 16 Jahren arbeitet der WWF in der Zentralafrikanischen Republik mit den Westlichen Flachlandgorillas, um diese seltene Art von Menschenaffen besser zu verstehen und zu schützen. Durch die jahrelange Gewöhnung an Menschen lassen die Eltern nun kurze Einblicke auf ihr Babyglück zu, anstatt wie üblich jedem Zusammentreffen mit Menschen strikt aus dem Weg zu gehen.

Sorglose Kindheit

Im Alter von zwei Jahre erleben die Gorilla Zwillinge Inganda & Inguka eine sorglose Zeit. Es läuft alles wunderbar. Mama kümmert sich, Papa beschützt, die WWF Ranger passen auf. Und die kleinen Gorillas lernen, was ein Gorilla können muss. Momentan stehen Fähigkeiten wie Futtersammeln und Klettern an. Und frech sein, wie wir auf dem Video sehen. Es sind Bilder einer ganz besonderen Familienidylle:

Späte Vaterfreuden

Mutter Malui hat die Zwillinge am 25. Januar 2016 geboren und trägt sie seitdem eng mit sich umher, während Vater Makumba stets aufmerksam und beschützend in ihrer Nähe weilt – für den alten Silberrücken ist es ein außergewöhnlich spätes Vaterglück. Gorillas bilden einen Familienverbund, der vom Silberrücken, dem dominanten Männchen, angeführt wird. In der Regel gehören zur Familie mehrere Weibchen und vier bis fünf Jungtiere. In diesem Fall gibt es noch zwei weitere Weibchen, die Teil des Familienverbunds sind.

Geboren in schwindendem Lebensraum

Die beiden winzigen Zwillinge sind natürlich ein Erfolg, doch die Zukunft der Gorillas ist in ganz Zentralafrika alles andere als sicher. “Diese beiden kleinen Babys müssen sich in einer Welt durchsetzen, in der ihr Lebensraum immer mehr eingeengt wird. Straßen, Bergwerke und Plamölplantagen dringen immer tiefer in die verbliebenen Regenwälder vor. Und mit ihnen kommen professionelle Wilderer“, sagt WWF-Experte Johannes Kirchgatter. "Zum Glück leben die beiden in einem vom WWF betreuten und streng geschützten Nationalpark. Doch auch dieser muss mit allen Mitteln gegen die Wilderei verteidigt werden."

Für das Primate Habituation Programme von Dzanga-Sangha gewöhnt der WWF vier Gruppen von Gorillas (mit durchschnittlich 8-10 Individuen) für Forschung und Ökotourismus an uns Menschen. In der Strategie für Dzanga-Sangha spielt das eine zentrale Rolle: Es bringt Einkommen für die lokale Bevölkerung - und über 70 Eco-Guards überwachen kontinuierlich die Schutzgebiete und unterstützen aktiv den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Die Schutzgebiete von Dzanga-Sangha werden vom WWF und der Regierung der Zentralafrikanischen Republik gemeinsam betreut.

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