Es ist einer der ganz großen Erfolge des WWF: Das weltgrößte Tropenwaldschutzgebiets-Programm ist langfristig gesichert. 2014 hat Brasiliens Regierung zugesagt, nach einer Übergangszeit die Kosten für die mehr als 105 ARPA-Schutzgebiete im Amazonas zu übernehmen.

ARPA: Regenwaldrettung im XXL-Format

Das ARPA ist mit Abstand das größte Tropenwaldschutzgebiets-Programm, das es je gab. Mit Beteiligung des WWF konnten durch das Netzwerk 60 Millionen Hektar Regenwald als Schutzgebiete gesichert werden – eine Fläche so groß wie Deutschland und Großbritannien zusammen. „Das ist ein riesiger Erfolg und bekommt noch mehr Bedeutung, wenn man bedenkt, dass der Trend in der tropischen Welt in Richtung Abholzung geht“, betont Roberto Maldonado. 

Seit 2006 leistet der WWF Deutschland im Rahmen von ARPA Projektarbeit vor Ort und hat die Verantwortung für einzelne Schutzgebiete des Programms übernommen: den mehr als 1,9 Millionen Hektar großen Juruena-Nationalpark und das aus 40 Schutzgebieten bestehende Amazonia-Meridional-Mosaik in der Größe von sieben Millionen Hektar.

Das macht der WWF Deutschland vor Ort

ARPA for life: Rettungspaket für den Regenwaldschutz

Totenkopfäffchen - Pacaya Samiria National Reserve in Peru © 2016
Totenkopfäffchen - Pacaya Samiria National Reserve in Peru © 2016

Alle beteiligten Partner und allen voran die brasilianische Regierung hatten 2014 schließlich ein Memorandum of Understanding unterschrieben – eine Erklärung, die ARPA for life endgültig besiegelte. Ein Name wurde Programm: ARPA for life erhält ARPA am Leben.

„Nach mehr als zehn Jahren Arbeit im Feld, mit Schutzgebietsverwaltungen und der brasilianischen Regierung musste unser nächstes großes Ziel sein, das Programm auch mit der nötigen Finanzierung auszustatten“, sagt Roberto Maldonado. „Und zwar durch eine öffentlich-private Partnerschaft, an der die internationale Gemeinschaft sich beteiligt. Den größten Anteil muss aber die brasilianische Regierung selbst tragen.“

Der Weg zu diesem Ziel war steinig. ARPA hatte mehr als zehn Jahre ein chronisches Finanzproblem. „Gerade nach der Wirtschafts- und Finanzkrise war nicht abzusehen, dass sich das ändern würde“, sagt Roberto Maldonado. Denn der ambitionierte Regenwaldschutz in Brasilien ist teuer und die schnell wachsende Anzahl von Schutzgebieten stellte das Programm  vor immer größere finanzielle Herausforderungen.

Rettungsfonds für den Regenwald

Schließlich machte die Initiative ARPA for life 2012 der brasilianischen Regierung ein Angebot: Verschiedene Geldgeber finanzieren eine Übergangsphase – wenn Brasilien sich bereit erklärt, langfristig alle Kosten für die Schutzgebiete zu übernehmen. Öffentliche und private Organisationen, sowie einzelne Personen unterstützten das Rettungspaket für den Regenwald. Die Bundesregierung Deutschland tat dies ebenfalls. So konnten 215 Millionen US-Dollar für die Übergangsphase zusammengetragen werden.

Brasilien hat jetzt zugesagt, den Unterhalt für alle Reservate langfristig zu übernehmen und die Ausweisung der letzten Schutzgebiete vorzunehmen – es fehlen noch sechs Millionen Hektar zu den ARPA-Zielen. „Dass Brasilien seine Tropenwaldschutzgebiete zu hundert Prozent aus dem eigenen Haushalt bezahlt, ist angebracht und wird vielen anderen Tropenländern als Beispiel dienen“, erklärt Roberto Maldonado vom WWF.

Von Stephanie Probst

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