Die wachsende Bevölkerung und damit der steigende wirtschaftliche Druck und die sich ausdehnende Landwirtschaft gehören zu den größten Herausforderungen in der Orinoquia-Region. Einerseits müssen für die Menschen vor Ort Lebensgrundlagen erhalten bleiben, andererseits dürfen keine wertvollen Landschaften zerstört werden. Denn die Region ist einzigartig.

Aus diesem Grund entwickelt der WWF mit lokalen, regionalen und nationalen Stakeholdern Methoden für eine nachhaltige Landnutzungsplanung, die Biodiversität und Artenvielfalt, Flächen mit hohem Kohlenstoffgehalt und Treibhausgasemissionen mit einbeziehen. Die Wasserdynamiken machen die Orinoquia-Region so einzigartig. Große Flächen sind acht Monate im Jahr überflutet, die restlichen vier Monate ist es extrem trocken.

Im Sulu-Projekt (Sulu steht für Sustainable Land Use) werden Gebiete mit großer Bedeutung identifiziert, um sie zu schützen und nachhaltig zu managen.

Viehzucht in der Orinoco-Region © Bruno Pambour / WWF
Viehzucht in der Orinoco-Region © Bruno Pambour / WWF

Dafür müssen auch die lokalen Behörden gestärkt und die Bevölkerung geschult werden. Insbesondere in den Feuchtsavannen ist die traditionelle, extensive Viehzucht eine Einkommensquelle, die im Einklang mit den Dynamiken im Orinoquia durchgeführt werden kann. Sie hat sich in 500 Jahren hier entwickelt und ist auch ein fester Bestandteil der lokalen “Llanero” Kultur. 

Für diese müssen keine wertvollen Flächen umgewandelt werden. Die Rinder sind an die Bedingungen vor Ort angepasst und können in und mit dem Ökosystem überleben. Allerdings benötigen die Farmer Unterstützung, um dem wachsenden Druck auf die Fläche standzuhalten und sie vor der Umwandlung zu schützen. Im Rahmen des Sulu-Projektes konnte der WWF gemeinsam mit seinen lokalen Partnern vor Ort, zeigen, dass die traditionelle extensive Rinderhaltung in Feuchtsavannen in Harmonie mit der Natur durchgeführt werden kann. So kann die traditionelle Lebensweise der Llaneros, deren Musik Weltkulturerbe ist, die Feuchtsavannen des Orinoquia bewahren.

Internationale Klimaschutzinitiative

Das Sulu Projekt ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) fördert die Initiative aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.

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