Naturschutz braucht Geld - königliche Unterstützung für den Umweltschutz

Es erwies sich als Glücksgriff, dass mit Prinz Bernhard der Niederlande als erstem Präsidenten des WWF International und Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, an der Spitze der britischen Sektion gleich zwei international renommierte Persönlichkeiten gewonnen werden konnten. Sie öffneten nicht nur die Türen zu Regierungen. Ihr Engagement brachte weltweite Bekanntheit und Zulauf aus breiten Schichten der Bevölkerung.

Vor allem aber sorgten sie für Geld. In den siebziger Jahren rief Prinz Bernhard den Club der 1001 ins Leben. In einen Fonds gleichen Namens zahlten 1001 Personen je 10.000 US-Dollar ein. Aus der Verzinsung dieses Vermögens konnte der WWF seine Verwaltungskosten bezahlen.

Erste Kampagne, erste Strategie

Besenderung eines Tigers im Royal Chitawan National Park in Nepal © Peter Jackson / WWF
Besenderung eines Tigers im Royal Chitawan National Park in Nepal © Peter Jackson / WWF

1975 startete er seine erste weltweite Kampagne für den Schutz tropischer Regenwälder und schuf den Grundstein für mehrere Dutzend Schutzgebiete.

Ein Jahr später machte die Umweltstiftung auf die Not vieler Meeressäuger aufmerksam, die damals noch legal gejagt wurden. Erste Meeresschutzgebiete wurden eingerichtet und Strände, an denen Meeresschildkröten nisten, auf WWF-Initiative unter Schutz gestellt.

Um den sprunghaft wachsenden Artenhandel weltweit zu kontrollieren und Schmuggel besser zu bekämpfen, gründete der WWF 1976 zusammen mit der Weltnaturschutzunion IUCN das Programm „TRAFFIC“, das Regierungen vor allem beim Zoll unterstützt.

Der WWF unterstütze auch immer wieder andere Umweltschutzorganisationen. Das Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“, das sich vor allem im Kampf gegen den Walfang einen Namen machte, wurde zu einem großen Teil vom WWF finanziert. 

Mit rund einer Million Förderer:innen weltweit wagte der WWF im Jahr 1980 einen neuen Schritt: Zusammen mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der IUCN wurde in 34 Ländern zugleich die Weltnaturschutzstrategie veröffentlicht. Das Papier stellte Naturschutz in einen noch größeren Zusammenhang – nämlich zur Sicherung unseres Überlebens, unserer natürlichen Ressourcen und als Voraussetzung jeglicher Entwicklung. 50 Nationen entwarfen auf der Grundlage dieses Papiers ihre ersten eigenen nationalen Naturschutzstrategien.

Das Thema Naturschutz war inzwischen umfassender, globaler geworden. Und aus dem „World Wildlife Fund“ wurde deshalb 1986 der „World Wide Fund For Nature“. Das Kürzel „WWF“ blieb.

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