Zu Hause Energie sparen – das ist gar nicht so schwer. Im Haushalt gibt es zwar viele versteckte Stromfresser, aber auch zahlreiche Stellschrauben, an denen man drehen und den Energieverbrauch effektiv reduzieren kann. Am Ende summieren sich viele kleine Maßnahmen zu einer großen Wirkung. Mit unseren Tipps können Sie steigenden Energiepreisen ein Schnippchen schlagen, denn Sie sparen Geld und leisten ganz nebenbei einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Geräte im Stand-By, ein alter Kühlschrank oder eine dauerheizende Kaffeemaschine – viele Stromverbraucher im Haushalt benötigen nur ein wenig Aufmerksamkeit. Mit unseren Tipps werden aus Energiefressern ganz leicht Sparmaßnahmen, mit denen Sie im besten Fall am Jahresende mehr Geld auf dem Konto haben und dem Planeten hunderte Kilogramm Treibhausgase ersparen. Sind Sie bereit für einen Energiespar-Rundgang durch Ihr Zuhause? Los geht’s!

Energie sparen in der Küche

Deckel auf den Topf beim Kochen

Rund um Herd und Backofen wird viel Energie benötigt. Dabei sind Energiesparmaßnahmen hier oft ganz einfach. Verschließen Sie Ihre Töpfe beim Kochen immer mit einem Deckel, so verbrauchen Sie ein Drittel weniger Energie als „oben ohne“. Wählen Sie außerdem den Topf immer passend zur Herdplattengröße aus.

Wasserkocher statt Herd

Tee kochen mit Wasserkocher © Audra Melton

Nicht nur schneller, sondern auch energiesparender als auf dem Herd erhitzen Sie Wasser mit einem elektrischen Wasserkocher.

Nehmen Sie das kochende Wasser aus dem Wasserkocher nicht für Heißgetränkde wie Tee oder Kaffee, sondern auch fürs Nudelwasser und sparen so wertvolle Energie.

Allein mit diesen kleinen Maßnahmen können Sie rund zwei Drittel Energie sparen.

Restwärme statt Vorheizen

Manchmal braucht es ein bisschen Planung: Überlegen Sie vor dem Kochen oder Backen, wie Sie später die Restwärme von Backofen oder Herdplatte nutzen können. Und auch wenn es so im Rezept steht: In der Regel ist es überflüssig, den Backofen vorzuheizen, sondern verbraucht nur unnötig Energie.

Temperaturen im Ofen und Thermobehälter

In der Küche lässt sich einiges an Energie sparen © iStock / Getty Images
In der Küche Energie sparen © iStock / Getty Images

Mit Umluft backen Sie energiesparender als mit Ober- und Unterhitze. Denn ein Ventilator verteilt die heiße Luft gleichmäßig im Backofen, sodass Sie eine um 20 bis 30 Grad Grad niedrigere Temperatur einstellen können.

Sie sind satt, haben aber noch Reste? Die bleiben in einem Thermobehälter noch viele Stunden warm. Kaffee schütten Sie zum Warmhalten besser in eine Thermoskanne, als die Kaffeemaschine im Dauerbetrieb zu heizen.

Große Geräte, großer Einspareffekt

Ersparnis dank Energieeffizienzklasse

Kühlschrank, Geschirrspüler, Waschmaschine – dass elektrische Großgeräte viel Strom verbrauchen, verwundert nicht. Doch auch hier können Sie mit einfachen Mitteln Geld sparen und Treibhausgase vermeiden. Wenn Sie ein Gerät neu kaufen müssen, achten Sie auf die Energieklasse A bis G, die im März 2021 eingeführt wurde. Für Spülmaschinen, Waschmaschinen, Kühl- und Gefrierschränke gelten die alten Energieeffizienzklassen A+++ bis D bereits nicht mehr. Wäschetrockner, Staubsauger, Backöfen und weitere Elektrogeräte werden voraussichtlich ab 2024 auf die neuen und verbesserten Energieeffizienzklassen umgestellt. Die neue Skala ist zudem mit einem QR-Code versehen, der weitere Produktinformationen beinhaltet. Wenn Sie statt eines neuen, ein gebrauchtes Gerät mit einer höheren Energieklasse kaufen, sparen Sie außerdem noch Ressourcen.

Kühlschrank und Gefriertruhe

Ein gut gefüllter Kühlschrank spart Energie © iStock / GettyImages
Ein gut gefüllter Kühlschrank spart Energie © iStock / GettyImages

Im Kühlschrank reicht eine Temperatur von sechs bis sieben Grad, um Ihre Lebensmittel lange frisch zu halten. Der Kühlschrank darf gerne gut gefüllt sein, denn ein leerer Kühlschrank verbraucht mehr Strom, weil Luft ein schlechter Wärmeträger ist. Er sollte etwas von der Wand abgerückt werden und nie direkt neben Herd oder Heizung stehen, damit der Kühler auf der Rückseite gut arbeiten kann.

Gefriertruhen sind leider große Energieverbraucher, stellen Sie sie am besten in den Keller und nicht kälter als minus 18 Grad.

Lieber Spülmaschine statt von Hand

Sparsame Spülmaschinen sind nicht nur tolle Küchenhelfer, sondern benötigen auch weniger Wasser als das Spülen mit der Hand. Laden Sie die Maschine möglichst voll, und schalten Sie aufs Sparprogramm, auch Eco-Programm genannt. Dies verbraucht weniger Wasser und das Wasser wird weniger stark erhitzt. Das Geschirr dabei nicht vorspülen.

Saubere Wäsche im Sparprogramm

30 Grad sorgen für saubere Wäsche und niedrigere Energiekosten © Lauren Simmonds / WWF-UK
30 Grad sorgen für saubere Wäsche und niedrigere Energiekosten © Lauren Simmonds / WWF-UK

Auch für die Waschmaschine gilt: Waschen Sie nur, wenn die Maschine wirklich voll ist. Nutzen Sie Sparprogramme und waschen Sie möglichst bei 30 Grad. Ein Ökowaschprogramm braucht zwar länger, spart aber Strom, weil weniger Energie verwendet wird, um das Wasser zu erhitzen und weniger Wasser nötig ist, um die gleiche Menge Wäsche zu waschen.

Trocknen Sie Ihre Wäsche möglichst an der Luft – Wäschetrockner sind Energiefresser und sollten nur eingesetzt werden, wenn es unbedingt sein muss.

Stromfressern im Bad den Saft abdrehen

Ein Föhn verbraucht sehr viel Strom. Lassen Sie Ihre Haare besser ganz oder zumindest teilweise an der Luft trocknen. Manche Badezimmerschränke oder -spiegel werden immer noch mit stromintensiven Halogenstrahlern beleuchtet. Tauschen Sie diese beim nächsten Defekt gegen langlebige und energiesparende LED-Leuchten aus.

Bambuszahnbürste © Accessory / iStock / GettyImages
Bambuszahnbürste © Accessory / iStock / GettyImages

Verwenden Sie keinen Heißlüfter, um Ihr Bad zu heizen oder Feuchtigkeit zu vertreiben. Ein einfacher Haushaltstipp hilft: Füllen Sie mehrere Schälchen mit etwas Salz und verteilen Sie diese im Badezimmer. Das Salz entzieht der Luft ihre Feuchtigkeit.

Wenn Sie Ihre elektrische Zahnbürste nur einmal pro Woche laden und nicht nach jedem Putzen auf das Ladegerät stellen, können Sie den Stromverbrauch zumindest reduzieren. Noch besser: Nutzen Sie eine herkömmliche Zahnbürste aus nachwachsenden Rohstoffen, die gar keinen Strom benötigt.

Abschalten statt Stand-by

Mal richtig abschalten: Computermonitor, Fernseher, Tablet und Lautsprecher im Stand-By-Modus kosten Strom und Geld. Mit abschaltbaren Steckdosenleisten drehen Sie allen angeschlossenen Geräten mit einem einzigen Knopfdruck den Saft ab.

Ladegeräte an der Steckdose hängen zu lassen, mag praktisch sein, verbraucht aber unnötig Strom. Ziehen Sie sie deshalb nach dem Laden immer sofort ab. Reduzieren Sie die Bildschirmhelligkeit Ihrer Geräte, so sparen Sie Strom und verlängern die Lebensdauer.

Unser letzter Tipp: Werden Sie ein Teil der Energiewende und steigen Sie um auf Ökostrom. Strom aus Sonne und Wind spart zwar nicht unbedingt Geld, vermeidet aber den Ausstoß von Treibhausgasen und ist damit aktiver Klimaschutz.

Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe, zu der wir alle jeden Tag einen Beitrag leisten können. Mit unseren Tipps reduzieren Sie Ihre Energiekosten und gleichzeitig Treibhausgase! So helfen Sie mit, die Weichen für eine nachhaltige Energiewende zu stellen.

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