Lübecker Seeadlerpaar vergiftet

Raben, Adler, Rotmilan: Tödliche Giftanschlags-Serie in Norddeutschland. / WWF lobt 3000 Euro Belohnung aus.

© Thomas Neumann / WWF
Das einem Giftanschlag zum Opfer gefallene Seeadlerpaar © Thomas Neumann / WWF

Lübeck/Berlin - Nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF sind am vergangenen Wochenende in einem Wald nahe Lübeck zwei Seeadler vergiftet worden. Die Mitarbeiter der WWF-Projektgruppe Seeadlerschutz hatten das tote Greifvogel-Pärchen am 21. April aufgefunden, als sie eigentlich den Bruterfolg der Adler kontrollieren wollten und keinerlei Lebenszeichen am Horst feststellten. Sie untersuchten das Gelände und fanden die beiden Brutvögel auf dem Rücken liegend neben dem Horst. „Die illegale Verfolgung mit Gift hat in der Region ein erschreckendes Ausmaß angenommen“, warnt WWF-Projektleiter Thomas Neumann. Allein im April seien 48 Raben und ein Rotmilan am Schaalsee und aktuell das Seeadler-Paar einem tödlichen Giftanschlag zum Opfer gefallen. Ein weiteres Adler-Brutpaar sei ebenfalls nicht mehr in der Nähe seines Horsts auffindbar.

Derzeit wird in einem Berliner Institut und in der Toxikologie Göttingen nach dem exakten Giftcocktail gefahndet, der die beiden Adler dahingerafft hat. Die beiden Vögel waren erst 7 bzw. 8 Jahre alt. Seeadler haben unter natürlichen Bedingungen eine Lebenserwartung von bis zu 40 Jahre. Der WWF hat für Hinweise, die zur Überführung der/des Täters führen, eine Belohnung von 3000 Euro ausgelobt.

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