Masterplan Ems: Ein Sieg der Vernunft

WWF ist erleichtert über Grünes Licht vom Kreistag Leer

"Quantum of the Seas" Emsüberführung 2014 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
"Quantum of the Seas" Emsüberführung 2014 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Der Kreistag Leer hat Grünes Licht für den so genannten Masterplan Ems gegeben. Die Umweltorganisationen BUND, NABU und WWF sind erleichtert über das Votum. Damit sei der Weg frei, die Renaturierung der Ems konsequent anzugehen.

 

In einer gemeinsamen Erklärung heißt es: „Die Gewinnerin dieser Entscheidung ist die Natur. Nach 30 Jahren Konflikt um die Zerstörung des Flusses ist es das gemeinsame Ziel, die Ems wieder zu beleben.“ Der Masterplan sei die letzte Chance, ökologische und wirtschaftliche Interessen miteinander zu verbinden.

BUND, NABU und WWF betonen: „Die Ems ist eine nahezu toter Fluss. Jetzt müssen erhebliche Anstrengungen unternommen werden, die katastrophale ökologische Situation zu überwinden. Es gilt, den Plan mit Leben zu füllen.“ Mit der Umsetzung der ersten Maßnahmen müsse umgehend begonnen werden. Dazu gehöre die Schaffung von neuen Tide beeinflussten Lebensräumen, der Bau eines Pilotpolders und die Gestaltung von Lebensräumen für Wiesenvögel im Binnenland. Kritiker des Masterplans werde man erst überzeugen können, wenn sich die Situation am Fluss sichtbar verbessere.

 

Zu den Vereinbarungen gehört, dass die Landesregierung über einen Zeitraum von 35 Jahren Flächen entlang der Ems zur Verfügung stellt, die zu Renaturierungsarealen werden. Insgesamt 730 Hektar sollen dem Schutz ästuartypischer Lebensräume wie Tideauwald, Röhricht, Wattflächen und Flachwasserzonen dienen und Wiesenvögeln eine Heimat bieten. Um das massive Schlick- und Sauerstoffproblem der Ems zu lösen, soll auf der Grundlage vertiefender Machbarkeitsstudien 2018 entschieden werden, wie die Steuerung der Tide künftig durch das Emssperrwerk, den Einbau einer Sohlschwelle in das Emssperrwerk oder den Bau von Tidespeicherbecken bzw. eine Kombination dieser Maßnahmen erfolgen wird. Auch das Anlegen von Tidepoldern, der Rückbau oder die Öffnung von Sommerdeichen sowie die Entfernung von steinernen Uferbefestigungen sind vorgesehen.

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WWF Presse-Team