Kaukasus-Leopard auf dem Vormarsch

WWF-Kamerafallen zeigen Kinderschar einer der seltensten Großkatzen der Welt

Kaukasus-Leopard © WWF
Kaukasus-Leopard © WWF

Mit geschätzten 40 bis 60 Individuen steht das Überleben der Leoparden im Kaukasus seit Jahren auf der Kippe. Ein unerwarteter Kindersegen lässt den WWF nun jubeln: In Aserbaidschan tappten gleich fünf Jungtiere in die Kamerafallen der Umweltschützer. Die Sichtungen erfolgten im Sangesur-Gebirge in der Autonomen Republik Nachitschewan sowie im Talysch-Gebirge am Kaspischen Meer. "Eine so große Kinderschar lässt hoffen, dass die Leoparden auch zukünftig eine Chance im Kaukasus haben", sagt Aurel Heidelberg, Kaukasus-Referent beim WWF Deutschland. "Wir werden weiter für ihren Schutz kämpfen, damit die Art langfristig überleben kann."

 

Noch vor wenigen Jahren war die Situation der Kaukasus-Leoparden in diesen beiden Schlüsselgebieten unklar. Zwar hielten Kameras des WWF in der Vergangenheit immer mal wieder ausgewachsene Tiere fest, es fehlte jedoch der Nachweis von Jungtieren. Erst mit den aktuellen Bildern sei klar, dass die Region ausreichend Nahrung und Schutz biete. Entwarnung geben möchte Aurel Heidelberg aber noch nicht: "Dieser Erfolg ist ein großer Ansporn für uns. Der Kaukasus-Leopard bleibt aber weiter eine der seltensten Tierarten der Welt und damit weiter gefährdet." Ein entscheidender Faktor bleibe die Entwicklung bei den Beutetieren der Leoparden, wie zum Beispiel Steinbock, Rehwild und Wildschein. Aktuell erholten sich diese Arten in Aserbaidschan wieder. Daneben sei die Vernetzung für den Leoparden geeigneter Lebensräume entscheidend.

 

Der Kaukasus-Leopard, auch Persischer Leopard genannt, bevölkerte einst weite Teile der Kaukasus-Region bis in den europäischen Teil hinein. Doch Wilderei und die Zerstörung seines Lebensraumes brachten ihn an den Rand der Ausrottung. Verschiedene Schutzbemühungen leiteten jedoch einen Wandel ein. Der WWF arbeitet seit über 20 Jahren im Kaukasus und seit 2001 in beiden Leoparden-Schlüsselgebieten. Rund 150.000 Hektar Lebensraum der Großkatzen konnten seitdem unter Schutz gestellt und die Wilderei eingedämmt werden. Daneben engagieren sich die Umweltschützer für eine bessere Ausrüstung und Ausbildung von Wildhütern, die Einbindung der Bevölkerung in die Schutzmaßnahmen sowie in der Umweltbildung.

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