Gorillas im Baby-Glück

Erstes Gorilla-Zwillingspaar in Dzangha Sangha von habituierten Eltern geboren

Gorilla Malui mit ihrem Zwillingspaar © Nick Wadford / WWF
Gorilla Malui mit ihrem Zwillingspaar © Nick Radford / WWF

Berlin/Bayanga, Zentralafrikanische Republik - Malui und Makumba sind Eltern geworden. Die beiden westlichen Flachlandgorillas leben im Dzanga-Sangha-Schutzgebiet in der zentralafrikanischen Republik und sind das erste habituierte Gorillapaar des Schutzgebietes, das Zwillinge bekommen hat. Vor 16 Jahren wurde dort begonnen einzelne Gorillagruppen langsam an die Präsenz von Menschen zu gewöhnen. Daher lassen die Eltern nun kurze Einblicke auf ihr Babyglück zu, anstatt wie üblich jedem Zusammentreffen mit Menschen strikt aus dem Weg zu gehen.

 

Mutter Malui hat die Zwillinge am 25 Januar geboren und trägt sie seitdem eng mit sich umher, während Silberrücken Makumba stets aufmerksam und beschützend in ihrer Nähe weilt. Gorillas bilden einen Familienverbund, der vom Silberrücken, dem dominanten Männchen, angeführt wird. In der Regel gehören zur Familie mehrere Weibchen und vier bis fünf Jungtiere. In diesem Fall gibt es noch zwei weitere Weibchen, die Teil des Familienverbunds sind. Eine Gorilla-Schwangerschaft dauert ca. 37 Wochen, Zwillinge sind beim westlichen Flachlandgorilla selten.

 

„<link internal-link>Der Gorilla-Zwillingsnachwuchs lässt unsere Herzen höher schlagen und macht alle sehr glücklich, die sich seit 16 Jahren vor Ort in Dzangha-Sangha für ihren Schutz einsetzen. Doch diese beiden kleinen Babys müssen sich in einer Welt durchsetzen, in der Abholzung der Regenwälder ihren Lebensraum bedroht und der mit der industriellen Abholzung einhergehende Straßenbau die Jagd auf Gorillas fördert, deren Fleisch als sogenanntes „Bushmeat“ auf lokalen Märkten landet“, sagt Johannes Kirchgatter, Afrika-Referent für den WWF Deutschland. Als meist tagaktive, relativ große und laute Tiere, die sich oft in Gruppen aufhalten, seien sie für Wilderer einfache Ziele.

 

Seit über 20 Jahren kämpft der WWF Deutschland im Dzanga-Sangha-Schutzgebiet für den Erhalt des einzigartigen Naturparadieses, das 2012 als Teil des Drei-Länder Schutzgebiets Sangha Trinational in die Weltnaturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen wurde. In Dzangha Sangha leben viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten wie Waldelefanten, Schimpansen, Bonobos und Bongoantilopen. Zudem ist das Schutzgebiet Heimat von etwa 3000 der letzten Westlichen Flachlandgorillas. Ziel der Gorilla-Arbeit ist es, einerseits ihre Krankheiten und andere Bedrohung noch besser zu verstehen, um die Tiere effektiver zu schützen. Anderseits bieten die an den Menschen gewöhnten Gorillas eine der wenigen Möglichkeiten für den Aufbau eines nachhaltigen Ökotourismus in der Region.

 

Vor drei Jahren wurde die Regierung der Zentralafrikanischen Republik gestürzt, seitdem ist auch die Arbeit  im weit von der Hauptstadt Bangui entfernten Schutzgebiet deutlich schwieriger geworden.

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WWF Presse-Team