Sieg für Rüsselträger

Artenschutzkonferenz Cites verhindert Aufbrechen des Elfenbeinhandelsverbots / Keine Hochstufung für Elefantenpopulationen aus Südafrika, Botswana, Namibia und Simbabwe

Afrikanischer Elefant © Helge Denker / WWF
Afrikanischer Elefant © Helge Denker / WWF

Johannesburg/Berlin: In mehreren Abstimmungen hat die Cites-Artenschutzkonferenz in Johannesburg am Sonn- und Montag über den Schutz von Elefanten und den Handel mit Elfenbein abgestimmt. Am Montagnachmittag entschieden die Mitgliedsländer dagegen, die Elefantenpopulationen von Südafrika, Botswana, Namibia und Simbabwe von Anhang 2 auf Anhang 1 hochzustufen. Diese Hochstufung hätte ein generelles Handelsverbot mit Elfenbein aus diesen Ländern zur Folge gehabt. Der WWF befürwortet die Entscheidung. Nach Angaben der Umweltschützer wäre die Hochstufung mit großen Risiken und nur wenig Nutzen für die Dickhäuter einhergegangen.

           

„Die Hochstufung wäre ein Pyrrhussieg für die Elefanten gewesen“, so Arnulf Köhncke, Artenschutzreferent beim WWF Deutschland. „Einerseits ist der Handel mit Elfenbein aus den Anhang 2-Ländern schon heute durch eine Zusatzvereinbarung verboten. Der Nutzen hätte sich somit auf die Symbolik beschränkt. Hinzu kommt, dass die betroffenen Länder einen nationalen Vorbehalt gegen die Hochstufung hätten geltend machen können, wovon zumindest Namibia laut eigener Ankündigung Gebrauch gemacht hätte. Hierdurch wäre der Handel dieser Länder legalisiert und letztlich das Gegenteil des Gewollten eingetreten. Die Entscheidung für den Status-quo ist daher ein Sieg für die Elefanten.“

 

Ebenfalls gescheitert sind die Anträge der Anhang 2-Länder Namibia und Simbabwe, den Elfenbeinhandel aus ihren Ländern zu legalisieren. Der WWF sieht sich durch die Anträge in seiner Haltung bestätigt, wonach die Hochstufung letztlich zu einem Aufbrechen des Handelsverbots geführt hätte.

 

Bereits am Sonntag hatte sich die Konferenz für eine Schließung der nationalen Elfenbeinmärkte ausgesprochen und den Staaten Richtlinien auf den Weg gegeben, wie sie effektiver gegen den illegalen Handel vorgehen sollen, u.a. durch eine bessere Strafverfolgung. „Die Konferenz endet mit dem bestmöglichen Ergebnis für die Rüsselträger“, freut sich Arnulf Köhncke. „Nun liegt es an den Staaten, die Entscheidungen rigoros umzusetzen. Wenn es gelingt wäre das ein wichtiger Schritt für den Kampf gegen die Wilderei.“

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