Ein Team für wilde (Groß)Katzen

Weltkatzentag: „Team Tiger Köln“ von WWF und Zoo braucht noch Unterstützer

Weltkatzentag 2017: Der Amur-Tiger bleibt eine bedrohte Tierart (c) Igor Zhorov WWF

Über acht Millionen Hauskatzen gibt es Schätzungen zufolge allein in Deutschland. Um deren wildlebenden Verwandten ist es weit weniger gut bestellt. Anlässlich des Weltkatzentags am 8. August warnen die Naturschutzorganisation WWF und der Kölner Zoo vor der prekären Situation der letzten Amur-Tiger. Laut WWF zählen Katzen zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen überhaupt. Als besonders kritisch bewertet der WWF die Lage des Tigers, der größten Katzenart. Rund 100.000 freilebende Tiger lebten  noch Anfang des 20. Jahrhunderts. Derzeit sind es rund 3.890 Exemplare.

 

„Wir dürfen nicht zulassen, dass diese majestätischen Tiere von unserem Planeten verschwinden“, bekräftigt Prof. Theo B. Pagel, Direktor des  Kölner Zoos. „Moderne Zoos als Archen der Vielfalt müssen die Chance nutzen, über den emotionalen Kontakt zum Tier auch für Artenschutz zu sensibilisieren.“  Der WWF und der Kölner Zoo haben daher vor einem Jahr das Gemeinschaftsprojekt „Team Tiger Köln“ ins Lebens gerufen. Die Artenschutzkooperation soll sowohl den Amur-Tigern in freier Wildbahn als auch ihren Artgenossen im Kölner Zoo zugutekommen. Während der WWF vor Ort in Russland Schutzprojekte betreibt, sind deren Artgenossen im Kölner Zoo wichtige Botschafter, um das Bewusstsein der Menschen für Arten- und Naturschutz zu schärfen.

 

„Eine Mitgliedschaft im ‚Team Tiger Köln‘ ist eine tolle Möglichkeit für Katzenfreunde, den bedrohten Tieren zu helfen“, so Tania Roach, Mitglied der Geschäftsleitung beim WWF Deutschland. Mit 15 Euro im Monat können Mitglieder des „Team Tiger Köln“ einerseits dem Zoo bei der Erweiterung und Modernisierung der Amur-Tiger-Anlage helfen und zugleich den WWF unterstützen, den Lebensraum der stark gefährdeten Katzen im russischen Fernen Osten und im Norden Chinas zu erhalten und die Wilderei zu bekämpfen. Von dort kamen in den vergangenen Jahren immerhin  optimistisch stimmende Erfolge: Der Bestand der bedrohten Großkatzen in der Amur-Region ist auf rund 550 Tiere gewachsen.

Auch aus Köln gibt es gute Nachrichten: Die umfangreichen Planungen der Biologen und Architekten für die Optimierung der Tigeranlage gehen in die finale Phase. Die Anlage soll schon bald komplett umgestaltet werden. Was wie schnell umsetzbar ist, hängt davon ab, wie viele Mitglieder sich im „Team Tiger Köln“ engagieren. Derzeit hat das Team 600 Mitglieder.

 

Mitglieder werden nicht nur zur Eröffnungsfeier des neuen Geheges eingeladen – sie erhalten u.a. Berichte über den Fortschritt der Tigerschutz-Maßnahmen, regelmäßig sowohl das Kölner Zoo- als auch das WWF-Magazin per Post und werden darüber hinaus mit dem Eintrag Ihres Namens auf einer Tafel an der Tiger-Anlage verewigt.

 

Weitere Informationen zur Team Tiger Köln-Mitgliedschaft unter <link http: www.wwf.de team-tiger-koeln>www.wwf.de/team-tiger-koeln.

 

Hintergrund Amur-Tiger

Nur noch rund 550 Amur-Tiger, auch bekannt als Sibirische Tiger, ziehen nach WWF-Angaben heute durch die Wälder des chinesisch-russischen Grenzgebietes. Lebensraumzerstörung und Wilderei haben dazu geführt, dass die Tiere heute als „stark gefährdet“ gelten. Seit 2004 konnten unter Beteiligung des WWF etwa 2,4 Millionen Hektar neue Schutzgebiete in der Region geschaffen werden. Doch es bedarf weiterer fortlaufender Maßnahmen zum Schutz der letzten Tiger, wie etwa Anti-Wilderei-Patrouillen, Brandschutzmaßnahmen zum Erhalt des Waldes, Aufklärungsarbeit für die Menschen vor Ort, und die Schaffung von Korridoren, um isolierte Tigerpopulationen zu verbinden. 

 

Amur-Tiger im Kölner Zoo

Die Großkatzen im Kölner Zoo sind besondere Publikumsmagneten und gehören zu den Lieblingstieren der Besucher. Doch die majestätischen Tiger sind nicht nur eine Attraktion, sondern stehen als Botschafter auch stellvertretend für ihre Artgenossen in freier Wildbahn. Ziel des Kölner Zoos ist es, die Anlage nach neusten Erkenntnissen aus der Verhaltensbiologie noch größer und naturgetreuer zu gestalten

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WWF Presse-Team