Chinesen für Elfenbein-Bann

Umfrage: Große Mehrheit der chinesischen Bevölkerung für Elfenbein-Verbot / Reich der Mitte verbannt zum Jahreswechsel den Handel mit Elfenbeinprodukten

Vernichtung von Elfenbein in Hong Kong © WWF
Vernichtung von Elfenbein in Hong Kong © WWF

Peking/Berlin: Eine große Mehrheit der chinesischen Bevölkerung unterstützt das Handelsverbot mit Elfenbein, welches Ende des Jahres im Reich der Mitte in Kraft tritt. Das hat eine Umfrage ergeben, die von WWF und TRAFFIC in Auftrag gegeben wurde. So gaben 86 Prozent der Befragten an, sie fänden das Verbot des Handels mit Elefantenstoßzähnen und Produkten daraus positiv. Die Kenntnis vom nahenden Bann scheint indes weniger ausgeprägt zu sein: Nur vier Prozent konnten das Handelsverbot spontan nennen, 46 Prozent erinnerten sich, nachdem sie eine entsprechende Verlautbarung vorgelegt bekommen hatten. Daneben offenbart die Umfrage, wie stark der Kauf von Elfenbein in China noch verbreitet ist: 45 Prozent der Befragten gaben an, bereits mindestens einmal Elfenbeinprodukte erworben zu haben und 18 Prozent sagten, dies auch in Zukunft tun zu wollen, trotz Verbot.

 

China gilt als der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt für Elfenbeinprodukte. Vor allem Schnitzereien und Schmuck gelten als Statussymbole und beliebte Geschenke. Ziel des Handelsverbots ist es, die Nachfrage zu senken und so die Wilderei auf Elefanten zu bekämpfen. Jedes Jahr fallen allein in Afrika rund 20.000 Dickhäuter der illegalen Jagd zum Opfer. Entsprechend groß war der Jubel unter Artenschützern, als der Staatsrat der Volksrepublik im Dezember 2016 ankündigte, den nationalen Handel bis Ende 2017 zu verbieten.

 

„Wenn es gelingt den Handel in China zu stoppen wäre das ein wichtiger Etappensieg für den Elefantenschutz“, sagt Katharina Trump, Expertin für Wildartenkriminalität beim WWF Deutschland. „Jetzt kommt es darauf an, das Verbot auch durchzusetzen. Dass die Mehrheit der Bevölkerung hinter dem Bann steht, ist eine gute Voraussetzung. Gleichzeitig sehen wir, dass die Menschen noch besser informiert werden müssen.“

 

Die Umfrage führte die Unternehmensberatung GlobeScan im Auftrag von WWF und TRAFFIC durch. Es wurden insgesamt 2027 Personen befragt.

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WWF Presse-Team