Nur die Spitze des Eisbergs

WWF: Glyphosat-Aus muss Teil einer nationalen Strategie zur Senkung des gesamten Pestizideinsatzes sein

Landwirtschaft © Simon Rawles / WWF
Landwirtschaft © Simon Rawles / WWF

Im Bundesrat stehen diesen Freitag Anträge der Länder Thüringen und Bremen sowie des Saarlands zum Einsatz von Glyphosat in Deutschland auf der Tagesordnung. Dazu Jörg-Andreas Krüger, beim WWF zuständig für den Bereich Ökologischer Fußabdruck:

 

„Glyphosat ist die Spitze des Eisbergs. Wird allein Glyphosat verboten, weichen Landwirte aus auf Pestizide mit anderen Wirkstoffen. Damit ist für Tiere und Pflanzen nichts gewonnen. Es braucht mehr als das Aus von Glyphosat, der Einsatz von Giften gegen Insekten und Ackerwildkräuter muss generell rasch und deutlich sinken. Die Bundesländer müssen sich stark machen für eine nationale Strategie zur Senkung des gesamten Pestizideinsatzes.

 

Besonders in der Pflicht sind die Ministerpräsidenten von Union und SPD. Sie können in den Koalitionsgesprächen dafür sorgen, dass eine Strategie vereinbart wird, die sowohl Regelungen für einzelne Wirkstoffgruppen als auch quantitativen Obergrenzen für die bundesweit eingesetzte Gesamtmenge umfasst. Zu einer solchen Strategie gehört, Ackerbau zu fördern und fordern, der Schädlings- und Unkrautbefall ohne Pestizideinsatz vorbeugt. Das gelingt zum Beispiel mit vielfältigeren mehrjährigen Fruchtfolgen, mechanischer Unkrautbekämpfung oder die Förderung von Nützlingen.

 

Im Sondierungspapier der GroKo 3.0 ist lediglich die Rede davon, die Nutzung glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel einzuschränken und möglichst bald ganz zu beenden. Wer sich auf die Fahnen schreibt „umwelt- und naturverträgliche Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln“ regeln zu wollen, der hat dafür zu sorgen, dass zusätzlich zum Verbot von Glyphosat insgesamt deutlich weniger schädliche Gifte auf Deutschlands Äckern landen.“

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