WWF zur Naturbewusstseinsstudie: Bundesregierung bleibt hinter Erwartungen der Menschen zurück

Berlin, 14.08.2020: Umweltministerin Svenja Schulze hat am Freitag die Naturbewusstseinsstudie 2019 des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz vorgestellt. Carla Kuhmann, Meeresschutzexpertin beim WWF Deutschland, kommentiert:

„Die große Mehrheit in Deutschland ist längst davon überzeugt, wie wichtig eine intakte Natur für uns Menschen ist. Auch die hohe Bedeutung von Schutzgebieten unterstreichen die Befragten eindrucksvoll. Die Bevölkerung hat die Bundesregierung an dieser Stelle weit überholt, denn noch immer bestehen viele Schutzgebiete in Deutschland vor allem auf dem Papier. Das gilt insbesondere für die Meeresschutzgebiete in Nord- und Ostsee, wo neben intensiver Fischerei auch weiterhin Schiffe fahren, Sand und Kies abgebaut und Öl gefördert wird. Gerade in Zeiten der Klimakrise, einer immer intensiveren Nutzung von Nord- und Ostsee und dem zunehmenden Verlust der Artenvielfalt benötigen wir tatsächlich geschützte Meeresschutzgebiete dringender denn je.

Es liegt nun an den politisch Verantwortlichen, diese besonderen Gebiete und Hotspots der Artenvielfalt in den Meeren vor unserer Haustür konsequent zu erhalten. Dabei kann die Politik auf den breiten Rückhalt in der Bevölkerung bauen – das zeigt die Naturbewusstseinsstudie schwarz auf weiß.“

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