WWF zu Erntebilanz 2020 des Deutschen Bauernverbandes (DBV)

Berlin, 18.08.2020: Zur Erntebilanz 2020 des Deutschen Bauernverbandes (DBV) sagt Dr. Rolf Sommer, Leiter des Bereichs Landwirtschaft und Landnutzung beim WWF Deutschland:

„Dieses Jahr halten sich die trockenheitsbedingten Ernteausfälle insgesamt in Grenzen. Nach den beiden letzten schlechten Jahren bringt das einigen Landwirtinnen und Landwirten etwas Luft. Der Blick in einzelne Regionen gerade im Osten des Landes und auf einzelne Früchte zeigt, dass auch 2020 weit davon entfernt ist, ein normales Erntejahr zu sein. Anhaltende Trockenheit und zu wenig Niederschlag sorgten vielerorts für Stress auf Feldern und Wiesen.

Eine Mischung aus ausgelaugten Böden und Hochertragssorten macht vor allem viele konventionell wirtschaftenden Betriebe anfällig für Wetterextreme. Wir müssen gemeinsam alles dafür tun, dass Deutschlands Landwirtschaft besser gewappnet ist für Extremwetterereignisse. Landwirtinnen und Landwirte brauchen Unterstützung beim Einstieg in eine nachhaltigere landwirtschaftliche Praxis, die der Erderhitzung und damit verbundenen Wetterextremen die Stirn bietet, anstatt sie weiter anzuheizen.

Erweiterte Fruchtfolgen, ein verbesserter Humusaufbau und Anbausysteme mit einer erhöhten Wasserhaltefähigkeit machen Deutschlands Landwirtschaft widerstandsfähiger gegen Extremwettereignisse und die Böden wieder fruchtbarer. Humusreicher Boden speichert mehr Kohlenstoff, Böden werden so zu Kohlenstoffsenken im Kampf gegen die Klimakrise. Dafür muss, zum Beispiel im Rahmen der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union, Geld bereitgestellt werden. Direktzahlungen müssen beispielsweise gezielt in Maßnahmen fließen, die Grundwasser- und Bodenschutz fördern statt weiter wirkungslos rein flächengebunden ausgezahlt zu werden.“

Kontakt

Wiebke Elbe

Pressesprecherin, Berlin