Coronavirus: WWF fordert konsequentes Vorgehen gegen illegalen Wildtierhandel Gefahr für Mensch und Artenvielfalt

Schwarzmarkt für Wildtiere ist "Nährboden für Krankheitsübertragungen" / WWF : Temporäre Schließungen sind erster wichtiger Schritt

Uppps, das Bild fehlt!
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Mehrere tausend Menschen sind inzwischen weltweit mit dem Coronavirus infiziert - auch in Deutschland gibt es einen Fall. Fast 100 Menschen sind an der Lungenkrankheit gestorben. Vermutet wird, dass dieser Ausbruch seinen Ursprung auf einem chinesischen Markt hat, auf dem auch Wildtiere und deren Fleisch verkauft werden. "Seit Jahren ist bekannt, dass der illegale Wildtierhandel nicht nur eine Gefahr für die Natur ist, sondern auch für den Menschen. Insbesondere der Schwarzmarkt für Wildtiere, der jenseits aller Kontrollen und Vorschriften im Verborgenen stattfindet, ermöglicht ein Überspringen von neuen Erregern, wie das Coronavirus", warnt Dr. May Hokan, Veterinärmedizinerin und Projektmanagerin beim WWF Deutschland.

 

China hat als Konsequenz aus dem Coronavirus-Ausbruch im ganzen Land den Handel mit Wildtieren vorrübergehend verboten. Ab sofort dürfen auf Märkten, in Restaurants oder auf Online-Plattformen weder tote noch lebende Wildtiere verkauft werden. Der WWF begrüßt das zeitweise Verbot des Wildtierhandels als einen ersten, wichtigen Schritt.

 

"Der Mensch steht nicht jenseits der Natur, sondern ist ein Teil davon. Das führt uns derzeit ein Virus drastisch vor Augen, indem es die Artengrenze überwunden hat. Wir brauchen dringend mehr Engagement, den illegalen Handel mit bedrohten Arten zu stoppen - nicht nur in China, sondern auf der ganzen Welt", erklärt Hokan. Viele Staaten gehen, so die Kritik, nicht mit genügend Einsatz gegen den illegalen Wildtierhandel vor. Deshalb sei es auch unangebracht, jetzt nur mit dem Finger auf ein einzelnes Land zu zeigen. "Der globale, illegale Handel mit Wildtieren stellt eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar. Daher sollten wir dafür arbeiten, dass es nicht bei einem temporären Verbot des Wildtierhandels bleibt, sondern der Kauf und Verkauf von wilden Tierarten insgesamt besser reguliert wird und gegen die Arten-Mafia härter und konsequent vorgegangen wird", so Hokan.

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WWF Presse-Team