WWF begrüßt Initiative der vietnamesischen Regierung

Vietnam hat eine Initiative gegen den illegalen und nicht-regulierten Wildtierhandel angekündigt. Bis auf weiteres tritt ein Importverbot für Wildtiere in Kraft. Außerdem sollverstärkt gegen den Schwarzmarkt vorgegangen werden. Die Ministerien wurden aufgefordert zukünftig eng auf diesem Gebiet zusammenzuarbeiten.

Hierzu erklärt Katharina Trump, Expertin für Wilderei und illegalen Wildtierhandel beim WWF Deutschland:

„Der WWF begrüßt die Gesetzesinitiative der vietnamesischen Regierung. Das ist ein entscheidender Vorstoß für  den Artenschutz und die menschliche Gesundheit. Vietnam ist einer der „Zoonotischen Hotspots“, in denen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass Krankheiten von Wildtieren auf Menschen überspringen. Es ist daher unabdingbar, dass  nun konkrete Taten folgen. Dazu gehört etwa die Stärkung und der Aufbau entsprechender Behörden, die aktiv gegen illegalen Wildtierhandel und Wildtiermärkte vorgehen sowie die engmaschige veterinärmedizinische Überwachung der Wildtierfarmen und des legalen Handels mit Wildfleisch. Deutschland und die EU sollten Vietnam und andere Länder bei diesen Maßnahmen entsprechend unterstützen.

Die wachsende Nachfrage nach Wildfleisch ist ein Brandbeschleuniger für die Wilderei. In Vietnam und anderen südostasiatischen Ländern sind die Wälder buchstäblich leergefegt. Den illegalen Handel auszutrocknen ist daher ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Wilderei. Darüber hinaus braucht es die Sensibilisierung der Bevölkerung. Vor allem die städtische Mittel- und Oberschicht konsumiert Wildfleisch als Delikatesse oder als eine Art Statussymbol. Darüber hinaus müssen jedoch den Bewohnern in den ländlichen Regionen auch alternative Einkommensmöglichkeiten aufgezeigt werden. Wer seiner Familie das Überleben sichern und seinen Kindern eine Perspektive geben will, kann schnell zum Wilderer werden, wenn er keine andere Möglichkeiten sieht. Hier muss die Entwicklungszusammenarbeit durch Deutschland oder Europa verstärkt ansetzen.“

Eine WWF-Umfrage aus fünf betroffenen Ländern in Asien, darunter Thailand und Vietnam kommt zu dem Ergebnis, dass über 90 Prozent der Befragten es unterstützen, wenn ihre Regierungen die dortigen Wildtiermärkte schließt. Die repräsentative Umfrage durch GlobeScan im Auftrag des WWF wurde zwischen dem 3. und 11. März in Hong Kong, Japan, Myanmar, Thailand und Vietnam durchgeführt. 

Kontakt

Roland Gramling

WWF Pressestelle