Tideelbe: „Stint-Killer“ unterwegs

Trotz Laichsaison sind fünf Baggerschiffen massiv im Einsatz

Tideelbe © C.-Stocksieker
Tideelbe © C.-Stocksieker

Derzeit befinden sich die Baggerschiffe KEES JR, AKKE, HEIN, AMAZON und IJSSELDELTA im Dauereinsatz und gefährden damit massiv den ohnehin vorgeschädigten Stintbestand mitten in der sensiblen Laich- und Aufwuchssaison. Das Aktionsbündnis Lebendige Tideelbe aus BUND, NABU und WWF fordert einen umgehenden Stopp sämtlicher Baggerarbeiten bis Ende Juni. 

 

„Ignoranz und Wegducken kennzeichnet die aktuelle Gewässerschutzpolitik an der Tideelbe. Alle Fakten liegen auf dem Tisch, der Stintbestand bricht ein und die Baggerarbeiten sind dafür maßgeblich verantwortlich. Trotzdem fahren Wirtschaftsbehörde und HPA munter den Baggereinsatz hoch“, kritisiert das Bündnis Lebendige Tideelbe und fordert die für Gewässerschutz zuständige Umweltbehörde Hamburg auf, hier tätig zu werden.

 

Als eine der wesentlichen Ursachen für den Rückgang der Stinte gilt die zunehmende Trübung des Elbwassers. Gerade Eier und Jungstadien des Fisches werden geschädigt, der Nachwuchs bleibt aus. Die aktuellen Daten der Messstation Blankenese zeigen derzeit  Trübungswerte, die es in dieser Höhe seit über 20 Jahren nicht mehr gegeben hat. Die Trübung wird durch den massiven Einsatz der Baggerschiffe verstärkt.   

 

Der Stint stellt die zentrale Fischart in der Elbe da. Die verschiedenen Entwicklungsstadien sind wichtige Nahrungsgrundlage für viele größere Fische sowie für Seeschwalben und andere Vögel. Brechen die Bestände endgültig zusammen, wäre dies ein schwerer ökologischer Schaden für die Elbe. 

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WWF Presse-Team