WWF-Statement zum „Internationalen Tag der Biologischen Vielfalt“ (22.Mai)

Anlässlich des Internationalen Tags der Biologischen Vielfalt (Biodiversität) am 22. Mai fordert die Naturschutzorganisation WWF Deutschland ein Umdenken auf globaler Ebene – und warnt davor, dass Naturzerstörung zum Treiber weiterer Pandemien wird. „Biologische Vielfalt ist ein Bollwerk gegen Pandemien und Schlüsselfaktor für die menschliche Gesundheit. Zerstören wir Biodiversität, gefährden wir folglich unsere Gesundheit“, warnt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland. Die Zusammenhänge zwischen gesunden, vielfältigen Lebensräumen einerseits und der menschlichen Gesundheit andererseits müssten bei der Gesundheitsvorsorge stärker in den Fokus gestellt werden. Deutschland als führende Industrienation müsse hier eine Vorreiterrolle einnehmen und zum Impulsgeber werden. 

Statement von Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland, zum Tag der Biologischen Vielfalt im Wortlaut:

„Der Verlust von natürlichen Ökosystemen und biologischer Vielfalt sowie der illegale Wildtierhandel bringen unsere Gesundheit in Gefahr. Rund 60 Prozent aller Infektionskrankheiten sind sogenannten Zoonosen, also Erreger, die von Tieren auf den Menschen übergesprungen sind. Im schlimmsten Fall ist Covid-19 nur ein Vorgeschmack auf weitere Pandemien. Das Problem geht weit über den illegalen Wildtierhandel hinaus. Biologische Vielfalt ist ein Bollwerk gegen Pandemien und Schlüsselfaktor für die menschliche Gesundheit. Zerstören wir Biodiversität, gefährden wir folglich unsere Gesundheit. In einem vitalen Ökosystem bilden Tier- und Pflanzenarten, aber auch Viren, Parasiten oder Bakterien ein Gleichgewicht. Fallen einzelne Glieder weg, wird das System instabil - Krankheitserreger haben leichteres Spiel. Verlieren sie ihren alten Wirt, suchen sie sich einen neuen - nicht selten ist das der Mensch.

Deutschland muss in diesem Kontext seiner Verantwortung nachkommen und eine Vorreiterrolle übernehmen. Die Bundesrepublik muss sich auf internationaler Eben für den sofortigen Stopp der weltweiten Entwaldung und für den Erhalt vitaler, vielfältiger Lebensräume einsetzen. Es braucht Gesetze auf nationaler wie europäischer Ebene für entwaldungsfreie und nachhaltige Lieferketten. Die Finanzwirtschaft und die staatlichen Konjunkturprogramme müssen ökologischen und sozialen Kriterien folgen. Richtschnüre liefern das Klimaziel von Paris ebenso wie die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen.“

Kontakt

Roland Gramling

WWF Pressestelle