Neuer US-Klimabeitrag/WWF: Deutschland muss mitziehen

Berlin, 22.4.2021: Die USA haben unter Präsident Joe Biden einen neuen Klimaschutzbeitrag beschlossen. Bis 2030 sollen 50 bis 52 Prozent der Treibhausgasemissionen gegenüber 2005 eingespart werden. Damit kommen die USA ihren Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen nach, dieses Jahr einen neuen und ambitionierteren Klimabeitrag (Nationally Determined Contribution, NDC) vorzulegen.

„Die USA sind mit Wumms zurück: Klimaschutz steht bei der neuen US-Administration ganz oben auf der Agenda. Eine Halbierung des amerikanischen Treibhausgasausstoßes bis 2030 gegenüber 2005 ist ein Schritt nach vorne für die internationalen Klimaschutzbemühungen, denn die USA sind nach China zweitgrößter Emittent der Welt”, sagt Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand beim WWF Deutschland. “ Zum Auftakt des großen Klimagipfels von Joe Biden erhöhen die USA den Druck und bringen Dynamik in den internationalen Klimaschutz. Nun müssen sie dem Anspruch auch gerecht werden.“

Die EU hatte den Druck schon verspürt, ihre Verhandlungen zum Klimaziel abzuschließen und am Mittwoch ein neues Klimaziel für 2030 beschlossen – von minus 55 Prozent gegenüber 1990 einschließlich der Anrechnung von Senken wie Wäldern:  “Sowohl die USA als auch Europa müssen mehr auf den Tisch legen; sie haben eine historische Verantwortung. Gemeinsam müssen sie nun ein starkes Klimaschutz-Gespann bilden, um der Klimakrise Einhalt zu gebieten”, sagt Brandes.

Insbesondere aus Deutschland braucht es mehr: “Angela Merkel hat erneut den Status Quo der europäischen und deutschen Klimapolitik verkündet. Mit Blick auf den Petersberger Klimadialog Anfang Mai muss Deutschland nachlegen und mindestens die internationale Klimafinanzierung Deutschlands auf acht Milliarden Euro ab 2025 verdoppeln.” 

Viel wird nun auch von der kommenden Bundesregierung abhängen: „In der nächsten Legislaturperiode muss Deutschland einen Gang zulegen: mit einem neuen Klimaziel von mindestens 65 Prozent bis 2030 und mit dem entschlossenen Ausbau sauberer Energie aus Wind und Sonne. Nur mit Erneuerbaren gelingt uns der Kurswechsel auch in Industrie und Verkehr.“

Kontakt

Lea Vranicar

Pressesprecherin, Berlin