Waldgipfel von Peter Wohlleben: WWF fordert Paradigmenwechsel in der Waldpolitik

Berlin, 05.08.2021: Nach dem Waldgipfel von Julia Klöckner im Juni lädt nun auch Buchautor und Förster Peter Wohlleben zu einem „Nationalen Waldgipfel“ am 5. und 6. August ein. Johann Rathke, Koordinator Agrar- und Landnutzungspolitik beim WWF Deutschland, kommentiert:

„Wir befinden uns in einer handfesten Waldkrise, da kann es gar nicht genug Waldgipfel geben. Die enormen Waldschäden der letzten Jahre in Deutschland, riesige Waldbrände in vielen Ländern der Welt, zerstörerische Flutkatastrophen – es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass unsere Wälder stark gefährdet und gleichzeitig von existenzieller Bedeutung für unsere Lebensgrundlagen sind. Wir müssen endlich anerkennen, dass der Wald in Deutschland ein entscheidender Schlüssel ist, um der Klimakrise etwas entgegen zu setzen. Dafür ist es wichtig, den Wald nicht nur als Holzfabrik zu sehen, sondern als komplexes Ökosystem, das geschützt und wiederhergestellt werden muss.

Es kommt nun darauf an, dass die nächste Bundesregierung es besser macht. Wir brauchen dringend eine Rückkehr zu naturnahen Mischwäldern mit einem intakten Wasserhaushalt. Das ist die beste Versicherung gegen Gefahren wie Hochwasser oder Dürren. Die Waldpolitik von Bund und Ländern muss dafür die richtigen Leitplanken setzen. Förderung für Waldbesitzerinnen und -besitzer darf es nur geben für Leistungen, die den ökologischen Zustand des Waldes verbessern oder erhalten. Wir brauchen dringend einen Paradigmenwechsel in der Forstpolitik: Erst das Ökosystem, dann alles andere! Nur so können unsere Wälder wieder werden zu Orten der Artenvielfalt, die unser Klima stabilisieren und uns gleichzeitig als Rohstofflieferant dienen.“  

Kontakt