UN-Sicherheitsrat diskutiert über die Bedeutung von Klima und Sicherheit

Erderhitzung und Biodiversitätsverlust bergen als existenzielle Krisen gewaltiges Konfliktpotenzial und müssen daher auch unter sicherheitspolitischen Aspekten diskutiert werden. Dazu findet heute im UN-Sicherheitsrat eine offene Debatte unter Leitung des britischen Premiers Boris Johnson statt. Der WWF begrüßt die Gespräche und fordert die Mitgliedstaaten auf, das Thema langfristig auf der offiziellen Agenda des Sicherheitsrates zu verankern. Außenminister Heiko Maas wird voraussichtlich als Co-Vorsitzender einer Freundesgruppe von Staaten sprechen, die sich dafür einsetzt.

„Unser Wohlergehen und unsere Sicherheit sind untrennbar mit einem gesunden Klima und der Bewahrung der natürlichen Ökosysteme verknüpft. Die Erderhitzung verstärkt viele der bereits existierenden sicherheitspolitischen Bedrohungen in der Welt. Und so heftig uns Dürren und Überflutungen schon hierzulande treffen – in anderen Teilen der Erde verschärfen die Auswirkungen der Klimakrise Konflikte etwa um ohnehin schon rare Wasservorräte und Nahrungsmittel“, sagt Florian Titze, Politikexperte beim WWF Deutschland.

Meeresspiegelanstieg, extreme Trockenheit, Verlust der biologischen Vielfalt – all das wird langfristig große Landstriche unbewohnbar machen, vor allem in vielen der bereits jetzt schon fragilsten Regionen der Erde. Als direkte Folge könnten regionale Konflikte eskalieren und enorme Fluchtbewegungen ausgelöst werden. „Wir unterstützen Deutschlands großes Engagement in den letzten Jahren, das Thema auf die Agenda des Sicherheitsrates zu heben. Es braucht eine Resolution zu dem Thema, die klar adressiert, welche sicherheitspolitischen Implikationen das Aufheizen unseres Klimas und die Zerstörung unserer Ökosysteme haben und welche Maßnahmen Staaten gegen diese Krisen ergreifen sollten“, sagt Titze. „Mit der neuen US-Administration unter Präsident Joe Biden gibt es dazu in den kommenden Jahren eine große Chance. Diese müssen die Mitgliedstaaten des Sicherheitsrates nun nutzen.“

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Lea Vranicar

Pressesprecherin, Berlin