Dasgupta-Bericht: Intakte Natur ist Grundlage für Wirtschaft und Wohlstand

Berlin, 02.02.2021: Nur auf Basis einer gesunden Natur kann die Wirtschaft langfristig für Wohlstand sorgen. Das geht aus einem Bericht des renommierten Wirtschaftswissenschaftlers Dr. Partha Dasgupta hervor, der heute in London erschien und von der Regierung Großbritanniens in Auftrag gegeben wurde. Dr. Dasgupta warnt darin, dass die Wirtschaft momentan die Natur zerstöre, was wiederum der Wirtschaft schade. Dazu sagt Eberhard Brandes, geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland: „Wir können diesen Teufelskreis nur durchbrechen, wenn wir Wirtschaft, Umwelt und menschliches Wohlergehen zusammendenken. Schutz von Natur und Klima muss demnach in allen wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen mitgedacht werden. Konkret heißt das zum Beispiel für den Finanzsektor, dass alle Gelder, Kredite und Mittel jetzt so eingesetzt werden müssen, dass sie der Umwelt nicht schaden.“

Ein weiterer Schlüssel für eine zukunftsfähige Wirtschaft in den planetaren Grenzen ist die Kreislaufwirtschaft. Dazu Brandes: „Mit unserer linearen Wirtschaft entnehmen wir dem Planeten Ressourcen, verbrauchen sie und werfen sie dann weg. Dabei entsteht ein großer Teil der klimafeindlichen Treibhausgase, artenreiche Ökosysteme wie tropische Wälder werden zerstört, wertvolle Rohstoffe werden massenhaft verschwendet.“ Für die Transformation zur Kreislaufwirtschaft fordert der WWF eine ganzheitliche Strategie für Kreislaufwirtschaft von der Bundesregierung – mit einer stimmigen Gesamtvision, verbindlichen Zielen und konkreten Maßnahmen.

Um der weltweiten Zerstörung der Natur Einhalt zu gebieten, wird die internationale Gemeinschaft voraussichtlich noch dieses Jahr neue Ziele für die UN-Konvention zur biologischen Vielfalt verabschieden – eine Art Pariser-Vertrag für die Biodiversität. „Auch dort gilt es die Wirtschafts- und Finanzsysteme unbedingt mitzudenken. Wichtig ist außerdem, dass die Bundesregierung den finanziellen Rahmen für den Schutz der Natur setzt. Die Bundesregierung kann hier schon im Vorfeld der Konferenz voran gehen: Mit der Verdopplung der internationalen Biodiversitätsfinanzierung auf eine Milliarde Euro könnte sie schon jetzt ein wichtiges Zeichen für den Erhalt der Biodiversität setzen."

Kontakt

Rebecca Gerigk

Pressesprecherin, Berlin