WWF: Nachhaltigkeit muss endlich Wettbewerbsvorteil sein

Berlin, 25.05.2021: Mehr als 40 europäische Unternehmen haben heute die Europäische Kommission aufgefordert, ambitionierte und verbindliche Regeln zum Stopp der EU-getriebenen globalen Entwaldung und für entwaldungsfreie Lieferketten zu verabschieden. In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Unternehmen  ein starkes EU-Gesetz, das den Import von Rohstoffen und Waren verbietet, die mit Naturzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in Verbindung stehen. Aus Deutschland unterzeichneten ALDI, Budni, EDEKA, Lidl und Netto Marken-Discount. Es ist die zweite Erklärung dieser Art von Unternehmen in nur einer Woche. Der WWF sieht in dem vermehrten Engagement einen klaren Kurswechsel: Bisher beließen es Unternehmen meist bei unverbindlichen Selbstverpflichtungen zum Thema Entwaldungsfreiheit, jetzt fordern sie ein festes EU-Regelwerk.

Christine Scholl, WWF-Expertin für nachhaltige Lieferketten kommentiert: „Viel zu lange schon ist es ein Wettbewerbsnachteil, wenn Unternehmen ihre Lieferketten frei von Naturzerstörung halten. Das kann die EU-Kommission jetzt ändern, indem sie ein wirkungsvolles Gesetz zum Stopp der globalen Entwaldung und für entwaldungsfreie Lieferketten auf den Weg bringt. Es muss verhindern, dass weiterhin für die Produktion von Rohstoffen und Lebensmitteln intakte Natur wie Wälder, Savannen und Feuchtgebiete in Ackerflächen umgewandelt werden.“

Kurz vor der Bundestagswahl wird die Verhandlung des Gesetzes in Brüssel auch zum Test für die Bundesregierung. Scholl sagt: „Die Bundesregierung muss ein ambitioniertes EU-Gesetz vorantreiben, um zu zeigen, dass sie es ernst meint mit dem vielfach beschworenen Klima- und Umweltschutz. Große Teile der Bevölkerung hat sie dafür auch im Rücken: Schon 2020 forderten 1,2 Millionen Menschen über ein Petition ein starkes EU-Gesetz gegen Entwaldung und Naturzerstörung.“

 

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Rebecca Gerigk

Pressesprecherin, Berlin