Klimazwischenverhandlungen: WWF fordert Beitragserhöhungen

Berlin, 30.5.2021: In den am Montag beginnenden Zwischenverhandlungen für die Klimakonferenz in Glasgow braucht es dringend Fortschritte, um die klaffende Lücke zur Einhaltung des Pariser Klimaziels zu schließen. „Noch immer sind wir weit davon entfernt, die Erderhitzung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen, die Beiträge der einzelnen Staaten reichen bei weitem nicht aus“, sagt Viviane Raddatz, Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland. „Bis Ende des Jahres steht jedes Land in der Pflicht, seinen Beitrag zu überarbeiten – und zwar mit deutlicher Ambitionssteigerung.“ Gerade erst habe selbst die Internationale Energieagentur IEA den Paradigmenwechsel weg von Fossilen, hin zu Erneuerbaren vollzogen – „das muss sich nun in den Klimabeiträgen widerspiegeln“.

Bei den Zwischenverhandlungen, die wegen der Corona-Pandemie dieses Jahr virtuell stattfinden und nicht wie üblich in Bonn, müssen unter andere die Regeln zur Nutzung von Kohlenstoffmärkten und zu Zeitrahmen (Common Time Frames) endlich vorangebracht werden, fordert der WWF.

„Was technisch klingt, ist für den Kampf gegen die Klimakrise essenziell: Unter welchen Bedingungen soll in Zukunft die Anrechnung von Treibhausgasminderungen zwischen Ländern noch möglich sein? Hier gilt es, Doppelzählungen zu vermeiden sowie menschenrechtliche und Umweltstandards zu verankern”, so Raddatz. “Und für welche Zeiträume sind die Klimabeiträge jeweils ausgelegt? Nur einheitliche Umsetzungszeiträume von fünf Jahren lassen uns effektiv auf ein gemeinsames Klimaziel hinarbeiten. Auf diese Spielregeln sollte sich die Staatengemeinschaft endlich einigen, damit das Pariser Klimaabkommen Fahrt aufnehmen kann.“

Daneben gilt ein besonderer Blick der Klimafinanzierung: „Beim Petersberger Klimadialog Anfang des Monats konnte sich die Bundesregierung leider nicht zu einem fairen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung durchringen. Umso wichtiger ist es nun für die Zwischenverhandlungen, dass die Industriestaaten, die für die Klimakrise verantwortlich sind, die Länder des globalen Südens beim Klimaschutz und der Klimaanpassung umfassend unterstützen“, sagt Raddatz. Der WWF fordert eine Verdopplung deutscher Klimafinanzierung auf 8 Milliarden Euro ab 2025.

Das Erwartungspapier des WWF International zur großen Klimakonferenz Ende des Jahres in Glasgow finden Sie hier: https://wwfint.awsassets.panda.org/downloads/wwf_cop26_expectations_paper.pdf

Kontakt

Lea Vranicar

Pressesprecherin, Berlin