Internationale Fluss-Konferenz geht zu Ende / Verbände fordern den Rückbau von Barrieren

Am 7. Mai endete die internationale Fluss-Konferenz „Dam Removal goes Alps“ mit mehreren hundert Teilnehmer:innen aus über 55 Nationen. Zum Abschluss der Konferenz veröffentlichten die Verbände BUND Naturschutz, Landesfischereiverband Bayern, Bayerischer Kanu-Verband und der WWF Deutschland einen „Weilheimer Appell“ an die Bayerische Staatsregierung. Die unterzeichnenden Verbände fordern darin einen sofortigen Stopp aller Neubaupläne speziell auch der kleinen Wasserkraft sowie an bisher energetisch ungenutzten Querbauwerken. Ganz im Gegenteil sollten Querbauwerke und insbesondere baufällige Wehre konsequent zurückgebaut oder zumindest bestmöglich ökologisch durchgängig umgestaltet werden. Zudem müsse Bayern angesichts des dramatisch schlechten Zustands der Flüsse und Auen im Freistaat deren Schutz und Renaturierung endlich Vorrang und höchste politische Priorität einräumen.

81% der bayerischen Fließgewässer sind immer noch in keinem „guten ökologischen Zustand“, obwohl die europäische Wasserrahmenrichtlinie Bayern seit dem Jahr 2000 zur Einhaltung ökologischer Mindeststandards verpflichtet. Die knapp 57.000 Barrieren in Bayerns Flüssen und Bächen, darunter Wehre, Abstürze und Sohlrampen, gelten als eine der Hauptursachen für das Schwinden flusstypischer Arten in unseren Fließgewässern. Die Vorträge und Diskussionen mit internationalen Experten auf der Fluss-Konferenz haben gezeigt, dass der Rückbau von Querbauwerken die effizienteste Methode für Flussrenaturierungen und Wiederherstellung von Fließgewässer-Habitaten ist. Doch nicht nur Fische profitieren, sondern auch der Mensch: Die Anwohner gewinnen Naturräume vor der eigenen Haustüre zurück, die regionale Wirtschaft wird gestärkt und Gefahrenpotenziale, Haftungsrisiken und Instandhaltungskosten für die zurückgebauten Querbauwerke entfallen dauerhaft.

Kontakt

Roland Gramling

Pressesprecher, Berlin