Umweltministerin Dalbert eröffnet Auenpfad bei Dessau – ein Fördermittelprojekt des Landes Sachsen-Anhalt umgesetzt durch den WWF

Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert hat am Mittwoch im Rahmen der Artensofortförderung des Landes Sachsen-Anhalt den neuen WWF-Auenpfad in der Kühnauer Aue nahe Dessau eröffnet. Das Projekt „Auenerlebnis Mittlere Elbe“ wurde bereits im Jahr der Einführung der Artensofortförderung 2019 bewilligt. Im Fokus dieses Förderprogramms, das sich als Ergänzung der „großen“ Förderprogramme sieht, stehen überschaubare und schnell umsetzbare Maßnahmen, die dennoch einen wirksamen Beitrag zur Artenvielfalt leisten.

 „Das ,Auenerlebnis Mittlere Elbe‘ ist ein tolles Projekt der Artensofortförderung. Unsere Auen sind ein Erlebnis! Die Schaffung von Naturerfahrungsräumen – hier in Großkühnau/Dessau zwischen Saale und Mulde rückt charakteristische Auentypen ins Blickfeld – vermittelt Wissen und sensibilisiert für die Belange des Naturschutzes“, so Ministerin Dalbert anlässlich der Eröffnung.

Der Auenpfad Kühnauer Aue wurde von der Naturschutzorganisation WWF Deutschland im Rahmen des Projekts „Auenerlebnis Mittlere Elbe“ umgesetzt. Er erweitert den bestehenden Auenpfad Kühnauer See und informiert die Besucher:innen entlang zehn km der Kernzone des Biosphärenreservats Mittelelbe. Das Eingangsportal befindet sich nahe des Kornhauses am Elbufer. „Mit dem neuen Auenpfad Kühnauer Aue werden Besucher:innen nicht aus der Kernzone des Gebiets ausgeschlossen, sondern ins Herzstück des Biosphärenreservats Mittelelbe eingeladen. Die Informationen entlang des bei Anwohnern sehr beliebten Wanderweges ermöglichen eine Vertiefung der Naturerfahrung. Die Philosophie dahinter: „nur was die Menschen kennen werden Sie auch schützen“, so Stephan Zirpel, Leiter Naturschutz in Deutschland beim WWF.

Insgesamt acht Tafeln informieren über die Artenvielfalt in der Kühnauer Aue. Hier wird nämlich von vielen Besuchern unbemerkt eine Vielzahl seltener Arten wie Wildkatze, Rotbauchunke oder Biber geschützt. Ziel sei es, so der WWF, Anwohner und Besucher für ein ebenso eindrucksvolles wie sanftes Naturerlebnis zu begeistern. „Die Auen im Naturschutzgebiet Mittelelbe zwischen Mulde und Saale sind Teil eines der größten zusammenhängenden Auenwaldkomplexe Mitteleuropas und ein in Deutschland einzigartiges Ökosystem. Der Wechsel aus dichtem Eichen, Eschen, Ulmen Hartholzauenwald und weiten, bunten Auenwiesen ist ein besonderes Erlebnis“, erklärte der Leiter des Biosphärenreservats Mittelelbe Guido Puhlmann.

Dabei geht es, gerade in Pandemie- und Lockdownzeiten, in denen die „Natur vor der Haustür“ einen bisher nie dagewesenen Ansturm zu bewältigen hat, auch darum, die Wahrnehmung der Besucher für die in Deutschland selten gewordenen Auenlebensräume und den Zweck der Schutzgebiete zu schärfen. In den Kernzonen der Schutzgebiete gelten nicht nur die auch in Parkanlagen gebotenen Anstandsregeln wie den eigenen Müll wieder mitzunehmen und Tieren nicht nachzustellen. In sensiblen Bereichen gibt es den Hinweis auf den Wegen zu bleiben und Hunde an der Leine zu führen nicht ohne Grund. Wildtiere und Pflanzen haben nur sehr wenige, geschützte Räume, in denen sie sich vor Störungen und Eingriffe durch den Menschen zurückziehen können. Es ist also wichtig den Menschen zu informieren, wo sie ein Schutzgebiet betreten und die Regeln zum Schutz der Natur nachvollziehbar zu kommunizieren.

 

Hintergrund zum Projekt: Auenerlebnis Mittlere Elbe – Schaffung von Naturerfahrungsräumen

Laufzeit: August 2019 bis Dezember 2021

An der Mittleren Elbe renaturiert der WWF Deutschland seit über 18 Jahren bedeutende Teile einer  Flusslandschaft mit herausragender Artenvielfalt. Kernziel des Projektes ist eine Einbindung der Menschen in das WWF-Projektgebiet im UNESCO Biosphärenreservat Mittelelbe. Über aktive Naturerlebnisse, Wissensvermittlung und naturnahe Besucherlenkung soll die Akzeptanz für den Schutz des Gebietes gesteigert werden. Das Projekt Auenerlebnis Mittlere Elbe wird mit Mitteln des Artensofortförderprogramms 2019 des Landes Sachsen-Anhalt finanziert.  

Kontakt

Roland Gramling

Pressesprecher, Berlin